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Bald keine Isolation mehr

Die britische Regierung will die Isolation nach einem positive Corona-Test bald abschaffen.

Die britische Regierung will die Pflicht zur häuslichen Isolation nach einem positiven Corona-Test noch im Februar abschaffen. Premierminister Boris Johnson sagte am Mittwoch im Parlament, wenn die Infektionslage stabil bleibe, werde er die bisher für den 24. März vorgesehene Abschaffung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte in England um einen Monat vorziehen.

"Unter der Voraussetzung, dass sich die aktuellen ermutigenden Trends bei den Zahlen fortsetzen, gehe ich davon aus, dass wir die letzten Beschränkungen im Inland, einschließlich der gesetzlichen Verpflichtung zur Selbstisolation bei einem positiven Test, einen ganzen Monat früher beenden können", sagte Johnson. 

Seinen endgültigen Beschluss will Johnson verkünden, wenn das Parlament am 21. Februar aus einer kurzen Winterpause zurückkommt. Dann werde er die Strategie seiner Regierung für das "Leben mit Corona" darlegen, kündigte der Premierminister an.

Großbritannien ist mit mehr als 158.000 Todesfällen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Die Zahl der Infektionen ist zwar immer noch hoch, seit Jahresanfang ist sie aber deutlich zurückgegangen. 

Johnsons Sprecher erklärte später vor Journalisten, die Maßnahme sei angesichts der sinkenden Infektions- und Hospitalisierungsrate gerechtfertigt. Er betonte jedoch, die Isolationspflicht könne beim Auftreten einer gefährlichen neuen Virusvariante umgehend wieder eingeführt werden.

Für seine überraschende Ankündigung erntete Johnson Beifall aus seiner eigenen Partei. Die Opposition warf hingegen die Frage auf, ob der Schritt auch von den wissenschaftlichen Beratern der Regierung unterstützt werde.

Johnsons Vorhaben wäre eine der drastischsten Corona-Lockerungen, die bisher von einem Land in der Pandemie beschlossen wurden. Die britische Regierung hatte die meisten Corona-Maßnahmen in England schon Ende Januar abgeschafft, unter anderem die Maskenpflicht. 

Zuvor war bereits die Isolationsdauer für Infizierte von sieben auf fünf Tage verkürzt worden, um die Wirtschaft zu entlasten. Im Vereinigten Königreich entscheidet jeder Landesteil über seine Corona-Maßnahmen. Die Regierung in London ist für England zuständig.

Vor Johnsons Ankündigung hatte Bruce Aylward, Experte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gewarnt, die Corona-Zahlen seien weltweit noch immer "absolut erschütternd". Die Krankheitslast und die Zahl der täglichen Todesfälle sei "inakzeptabel", sagte Aylward dem britischen Sender BBC. Er rief westliche Länder auf, sich stärker für die weltweiten Impfbemühungen einzusetzen.

noe/cp