Hamburg/Kiel/Köln/Norderstedt - (ots) - Darunter sind auch Ehrenamtliche aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Mit an Bord sind unter anderem eine Trinkwasseraufbereitungsanlage sowie Labormaterial. Nach verheerenden Zyklonen ist die Trinkwasserversorgung teilweise zusammengebrochen. Die Expertinnen und Experten der SEEWA haben den Auftrag, die Menschen vor Ort wieder mit Trinkwasser zu versorgen.
Heute Nacht um 4 Uhr forderte die madagassische Regierung das THW an: Das THW soll bei der Trinkwasseraufbereitung und -versorgung sowie im Bereich Sanitär und Hygiene unterstützen. Da das THW das Team der SEEWA bereits gestern in Einsatzbereitschaft versetzt hat, konnten die 16 Expertinnen und Experten bereits heute am späten Nachmittag mit einer gecharterten Maschine nach Madagaskar aufbrechen. Auch das Material, - insgesamt 16 Tonnen - stellten THW-Kräfte bereits gestern im Zentrallager für Auslandslogistik zusammen, sodass es ebenfalls abflugbereit war. Teil des Teams sind auch zwei Fachkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die für die medizinische Betreuung zuständig sind.
Der tropische Wirbelsturm Batsirai hat in Madagaskar schwere Schäden hinterlassen. Besonders wichtig ist es nun, die Menschen in den betroffenen Gebieten mit sauberem Wasser zu versorgen. Dafür setzt das Team der SEEWA Trinkwasseraufbereitungsanlagen ein. Mit ihnen können die Einsatzkräfte jeweils bis zu 30.000 Menschen am Tag mit sauberem Wasser versorgen. Zusätzlich kümmern sie sich um die Wasserabgabe und -analyse sowie die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme. Das Vorausteam, das am Sonntag entsendet wurde, hat seine Arbeit mittlerweile aufgenommen und hat erste Informationen zur weiteren Einsatzplanung gesammelt. Außerdem ist gestern eine Fachkraft aus der THW-Logistik zur Unterstützung für das Welternährungsprogramm nach Madagaskar geflogen.
Unter den Einsatzkräften der SEEWA sind auch Ehrenamtliche aus Hamburg und Norderstedt. Sie sind als "Mechanical Expert" für den direkten Betrieb der Trinkwasseraufbereitungsanlage verantwortlich. Weitere Experten aus dem Norden unterstützen das Team im Bereich Logistik und als Bauexperten. Durch ihre Hilfe ist die Einfuhr, der fachgerechte Aufbau sowie der Betrieb der Anlage gesichert.
Die SEEWA ist ein Instrument der Bundesregierung zur Leistung technischer Hilfe im Ausland gem. § 1 Abs. 2 THW-Helferrechtsgesetz. Im Ausland werden die Einsatzkräfte der SEEWA gerne als "Water People" bezeichnet. Die SEEWA steht für eine operativ-taktische Auslandseinheit, mit der das THW schnell auf aktuelle Gefahrenlagen im WASH-Bereich (Water, Sanitation and Hygiene) reagieren kann. Zu den Aufgaben der SEEWA zählen die Erkundung, die mobile Trinkwasseraufbereitung, die Wasserabgabe, die Wasseranalyse, die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme wie zum Beispiel Brunnen, die Sicherstellung einfacher Sanitärversorgung und die fachtechnische Beratung. Die Einsatzteams sind mit moderner Ausstattung ausgerüstet und ebenso wie die Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) in der Lage, innerhalb weniger Stunden in ein Katastrophengebiet aufzubrechen. Die SEEWA arbeitet technisch und personell eng mit den zuständigen Behörden vor Ort zusammen und integriert sich in die bestehenden Koordinierungsstrukturen.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
THW Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein
Titelbild: THW-Präsident Gerd Friedsam mit dem Team der SEEWA, das heute nach
Madagaskar aufgebrochen ist.
Quelle: THW/Yann Walsdorf