Osnabrück - (ots) - Für den 49-Jährigen wird die "schauspielerische Arbeit mit dem Älterwerden und dem Reifen interessanter" - Treffen mit der Queen eine "schöne Begegnung"
Schauspieler Henning Baum (49) fürchtet um den Zusammenhalt der Gesellschaft: "Die Aggressivität ist ein großes Problem. Es ist nicht nur so, dass die mich stört. Ich halte sie sogar für eine große Gefahr für den Zusammenhalt in unserem Volk. Für das Funktionieren einer liberalen Gesellschaft, für eine liberale freiheitliche Grundordnung, ist es tatsächlich sehr wichtig, dass wir unterschiedliche Meinungen und die Menschen, die diese äußern, tolerieren - solange sie nicht gegen die Menschlichkeit verstoßen", sagte er in einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
So habe man in den letzten Jahren bemerken können, dass sich der illiberale Geist von sozialen Netzwerken in den öffentlichen Raum verlagert habe: "Vielfach scheint die Impulskontrolle nicht mehr da zu sein, diese andere Meinung erst mal stehen zu lassen. Sie wird direkt verurteilt oder beschimpft oder dergleichen."
Seinem 50. Geburtstag im September sieht der Schauspieler gelassen entgegen: "Ich wundere mich nur, dass ich plötzlich 50 werde. Früher hat man gedacht, dass das ja voll alt ist." Nun gewinnt er dem zunehmenden Alter auch positive Seiten ab: "Eigentlich ist es tatsächlich so, dass die schauspielerische Arbeit mit dem Älterwerden und dem Reifen interessanter wird. Ich gewinne natürlich immer mehr an Lebenserfahrung und kann die im günstigsten Fall auch einfließen lassen, wenn die Rollen das eben hergeben", sagte er weiter. Daher freue er sich auf die nächsten Jahre.
Ab 24. Februar ist Baum in der RTLplus-Serie "Der König von Palma" in der Hauptrolle des Gastronomen Matthias Adler zu sehen. Auch privat ist der Schauspieler, der aufgrund der Corona-Pandemie bereits zwei geplante Südafrika-Reisen absagen musste, gerne in der Welt unterwegs: "Ich mag die Atmosphäre der Fremde oder des Halbvertrauten, wenn ich schon mal da war. Reisen oder einfach losfahren - vielleicht auch mit dem Auto und ein Zelt dabei - das macht großen Spaß. Diese Reisefreiheit, die wir hatten, wünsche ich mir zurück."
Gerne erinnert sich Henning Baum an eine Begegnung mit der Queen bei einer Feier in Berlin. Zunächst habe er die Initiative ergriffen und der Queen einen Handkuss gegeben. Weil er dann von einem Vorsingen für Queen Mum berichtete, "hatten wir ein bisschen was zu lachen", sagte Baum der NOZ. "Dadurch war es eine sehr schöne Begegnung, weil man da sonst nur wie am Fließband gestanden hätte."