Die WM-Dritte Laura Nolte steuert zur Rennhalbzeit des olympischen Monobob-Rennens trotz einiger Fahrfehler auf Medaillenkurs. Die Winterbergerin reihte sich nach zwei von vier Läufen als Dritte hinter Weltmeisterin Kaillie Humphries (USA) und der kanadischen Mitfavoritin Christine de Bruin ein. Europameisterin Mariama Jamanka (Oberhof) hat als 17. hingegen keine Medaillenchancen mehr.
Vor dem dritten Durchgang am Montag (9.30 Uhr OZ/2.30 MEZ) beträgt Noltes Rückstand auf Humphries aber bereits 1,22 Sekunden. Damit droht die deutsche Goldserie im Yanqing Sliding Centre zu reißen.
"Klar, wir wissen, dass jetzt alle Augen auf uns liegen. Wir sind vielleicht die erste Disziplin, in der wir kein Gold holen", sagte Nolte und ergänzte: "Es war aber abzusehen, dass es schwer wird. Dennoch will ich morgen um die Medaillen mitfahren."
Jamanka stürzte im ersten Lauf beinahe im oberen Streckenteil und verlor dadurch viel Geschwindigkeit, auch im zweiten Durchgang fuhr die Zweier-Olympiasiegerin sehr fehlerhaft. 3,69 Sekunden bedeuten bereits einen großen Rückstand auf Humphries, die zwei fast fehlerfreie Läufe zeigte.
"Die beiden Läufe waren katastrophal. Ärgerlich, denn ich habe es im Training deutlich besser hinbekommen. Aber morgen ist ein neuer Tag", sagte Jamanka. Die Medaillen werden am Montagmorgen deutscher Zeit nach dem vierten Lauf vergeben.
Bei der olympischen Premiere der zweiten Frauen-Disziplin waren große Unterschiede in der Fahrqualität zu beobachten. Bei minus 9 Grad in Yanqing drifteten viele der Einzelschlitten teilweise über das Eis, so auch Nolte, die in beiden Läufen im entscheidenden oberen Streckenteil kleinere Fehler einstreute. "Der Mono bleibt eine Herausforderung", sagte Bundestrainer Rene Spies.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte die Monobobs vor vier Jahren ins Frauen-Programm der Winterspiele von Peking aufgenommen. Nur ein olympischer Zyklus blieb, um den Mono zu etablieren. Die Einführung ist umstritten. Der Einzelschlitten ist im Fahrerfeld nicht sonderlich beliebt, auch weil der Teamgedanke anders als im Zweier auf der Strecke bleibt
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