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Deutschland ist gewappnet gegen Corona

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält die Gefahr durch das neuartige Coronavirus in Deutschland derzeit nach wie vor für "sehr gering"


Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hält die Gefahr durch das neuartige Coronavirus in Deutschland derzeit nach wie vor für "sehr gering". Zugleich betonte Wieler am Montag im ZDF-"Morgenmagazin" mit Blick auf zahlreiche Fälle in China und Einzelfälle in anderen Ländern, Deutschland sei "absolut gut vorbereitet". Auch weitere Gesundheitsexperten sehen die Bundesrepublik gut gerüstet gegen mögliche Erkrankungsfälle.

Wieler sagte, es sei vor allem wichtig, dass mögliche Erkrankungen sehr früh erkannt würden. Die Gesundheitsämter seien auch durch Übungen gut vorbereitet. Auch die deutschen Flughäfen, über die das Virus nach Deutschland eingeschleppt werden könnte, seien "sehr gut gewappnet". 

Mehrere aus Frankfurt am Main gemeldete Verdachtsfälle von Coronavirus-Infektionen bestätigten sich derweil nicht. Dies hätten die Untersuchungen ergeben, sagte eine Sprecherin des Universitätsklinikums am Montag. Alle betreffenden Menschen hatten demnach einen Bezug etwa durch Reisen nach China.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und gesundheitspolitische Sprecherin, Bärbel Bas, warnte im Südwestrundfunk vor Panik. Deutschland sei gut vorbereitet. Problematisch sei, dass es wegen der beginnenden Grippewelle viele Erkrankte mit Symptomen gebe, die denen durch das Coronavirus ähnelten.

Bas forderte zugleich, die Reisehinweise des Auswärtigen Amts für China zu verschärfen und von Reisen abzuraten. Die gestiegenen Fallzahlen zeigten, dass China die Lage nicht im Griff habe. Bislang rät das Auswärtige Amt lediglich, nicht dringende Reisen nach China zu verschieben.

Wieler schätzt die Gefahr einer weltweiten Ausbreitung des Virus über Einzelfälle hinaus als "zur Zeit gering" ein. Wie gefährlich der Erreger sei, sei aber noch nicht genau abzusehen. Es gebe nach wie vor offene Fragen. Die reine Sterberate sei aber nicht sehr hoch, sagte der RKI-Präsident.

Auch der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit betonte, dass nicht alle Menschen gleichermaßen gefährdet seien. Gefahr bestehe für bereits geschwächte Menschen und für Ältere, sagte er im Bayerischen Rundfunk. "Nach allen Daten, die uns vorliegen sind es Kinder weniger."

In China starben nach Behördenangaben bislang mindestens 80 Menschen an dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der landesweit registrierten Krankheitsfälle liegt bei rund 2750. Die chinesischen Behörden versuchen die Ausbreitung des Virus mittels drastischer Reisebeschränkungen zu stoppen.

hex/cfm

© Agence France-Presse

Foto: dpa/picture-alliance