Münster (SMS) Die Eulenklasse weiß, dass die Bananenschale in den braunen Eimer gehört. Zielsicher befördern die Zweitklässler auch die leeren Saftdosen in den melonengelben Behälter für Wertstoffe, und das verbrauchte Zeichenpapier landet ebenfalls dort, wo es hingehört - nämlich im blauen Gefäß. Die Stadt Münster macht die Abfalltrennung in allen städtischen Schulen leichter. Neben der Aegidii-Ludgeri-Grundschule sind bereits die Wolbecker Grundschule und das Pascal-Gymnasium mit den neuen Abfalltrennsystemen ausgestattet.
"Wir werden jetzt nach und nach alle Schulgebäude mit dem neuen Abfallsystem versorgen", kündigt Umweltdezernent Matthias Peck an. Mehr noch: "Auch alle weiteren Liegenschaften - von den Kitas bis zu den Verwaltungsgebäuden - statten wir konsequent mit dem neuen einheitlichen System aus."
Den Anfang machen die Grundschulen. Vier kleine Behälter werden an einer Wandhalterung in Einwurfhöhe angebracht - in jedem Klassenzimmer und in jedem OGS-Raum. Symbole und Farben helfen den Kindern bei der Zuordnung: Braun steht für Bioabfall, Blau für Papier und Pappe, Gelb für Wertstoffe und Schwarz für Restmüll. Entwickelt wurde das Trennsystem vom Amt für Immobilienmanagement innerhalb des Projekts "Klimaschutz macht Schule", das seit 1998 erfolgreich an Schulen in Münster läuft und neben dem Umgang mit Abfall auch für den sparsamen Verbrauch von Ressourcen wie Wärme, Strom und Wasser eintritt. Hersteller der Systeme ist die inklusive Tischlerei HFR in Münster.
Von der Trennung zur Vermeidung
"Das Wichtigste ist, Abfall zu vermeiden. Wenn Abfall nicht vermieden werden kann, soll er getrennt und wiederverwertet werden", so Nachhaltigkeitsdezernent Peck zur städtischen Initiative, die für mehr Umweltbewusstsein sensibilisieren möchte. Nach den ersten Wochen zieht die Aegidii-Ludgeri-Grundschule eine positive Bilanz. Schulleiter Christoph Klose: "Die Behälter sind gut sichtbar und sehen überall gleich aus - so wissen die Kinder, wo ihr Abfall hingehört und achten viel stärker darauf, richtig zu trennen." Natürlich sei Klimaschutz auch Thema im Unterricht und bei Projekten.
Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (AWM) sind im Bildungsbereich rund um Abfall, Energie und Klima vielfältig engagiert. So werden die AWM mit ihrer Nachhaltigkeitspädagogin Schulen mit Workshops bei der Einführung der neuen Systeme unterstützen.
Und noch jemand profitiert von der optimierten Abfalltrennung: "Die Gefäße sind leichter zu säubern, und auch unsere Reinigungskräfte werden durch die Hängesysteme entlastet", meint Gabriel Gausepohl vom städtischen Immobilienmanagement. "Die Böden darunter sind leichter sauber zu halten."
Foto: "Daumen hoch" für konsequentes Abfalltrennen in der Aegidii-Ludgeri-Grundschule: Die Mädchen und Jungen aus der Eulenklasse mit (hintere Reihe, v.l.): Umweltdezernent Matthias Peck, Nachhaltigkeitspädagogin Tina Mai (AWM), Tischlermeister Stefan Gayhoff (Firma HFR) und Schulleiter Christoph Klose. Foto: Stadt Münster.