Ihr sei nicht geholfen wurde, stattdessen habe man "eine kühle Atmosphäre, eine Distanz" gespürt. Die Diskussionen und juristischen Auseinandersetzungen um ihre Dopingaffäre hatten Walijewa in der Kür der Winterspiele offensichtlich belastet. "Der Druck geht über meine Vorstellungskraft hinaus", sagte Bach. All das gebe ihm "nicht viel Zuversicht in Kamilas engstes Umfeld".
Bach verteidigte das Vorgehen des IOC, das vor dem Sportgerichtshof CAS gegen die Aufhebung der vorläufigen Suspendierung der Europameisterin vorgegangen war. "Man löst keine Probleme, indem man sie ignoriert", sagte er: "Wir folgen dem Rechtsweg und fühlen gleichzeitig mit einer Minderjährigen, die eine Droge in ihrem Körper hatte, die dort nicht sein soll. Diejenigen, die ihr diese Droge verabreicht haben, sind die Schuldigen."
Das Internationale Olympische Komitee und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatten bereits eine Untersuchung des engsten Umfelds Walijewas angekündigt. Nur "sehr selten" würden Athletinnen und Athleten alleine dopen, sagte Bach: "Dafür muss man eine Entourage haben." Das gelte besonders für minderjährige Sportler.
Walijewa war am 25. Dezember positiv auf ein Herzmittel getestet worden, durfte jedoch nach einem CAS-Beschluss trotz des Dopingverdachts weiter an den Spielen teilnehmen. Im Teamwettbewerb hatte sie Russland zum Sieg geführt, die Medaillen werden allerdings erst nach Abschluss ihres Falls vergeben. Im Einzelwettbewerb fiel Walijewa nach Platz eins im Kurzprogramm in der Kür auf den vierten Platz zurück.
© 2008-2022 Sport-Informations-Dienst