Köln (ots) - Seit
ziemlich genau drei Jahren ist US-Präsident Donald Trump im Amt und
einer seiner erklärtermaßen wichtigsten außenpolitischen Projekte ist es
zu erreichen, woran seit mehr als vier Jahrzehnten alle anderen
US-Präsidenten gescheitert sind: einen tragfähigen Frieden zwischen
Israel und den Palästinenser zu vermitteln. Und wie es Naturell und
Temperament des früheren Bau-Mogulen entspricht, natürlich nicht nur
irgendeinen Frieden, sondern den besten, großartigst denkbaren Frieden
aller Zeiten. Den GröFraZ sozusagen.
Gestern stellte Trump zusammen mit seinem Freund Benjamin Netanyahu,
dem israelischen Premier, im Weißen Haus (welch ein Symbol) und
natürlich unter Ausschluss der Palästinenser seinen sogenannten
Friedensplan vor. Beide stehen im Wahlkampf und haben angesichts von
zumindest beschämenden, möglicherweise justiziablen, schwerwiegenden
innenpolitischen Skandalen dringende Imagepolitur auch bei den eigenen
Anhängern nötig. Dabei soll diese zirkusreife Illusion von einem
Friedensplan helfen.
Heraus kam in der Sache genau das, was man von diesen Protagonisten
erwarten durfte: der alte politische Taschenspielertrick. Zwei relativ
starke Partner einigen sich auf Kosten eines relativ schwachen Dritten
darauf, ihre Interessen durchzusetzen - in diesem Fall mit brachialer
Machtpolitik. Recht, und seien es verbindliches Völkerrecht oder
UN-Resolutionen, wird mit Füßen getreten - was gilt, ist das Recht des
Stärkeren.
Man braucht kein Prophet zu sein, nur etwas historisch interessiert, um zu erkennen, das sich auf diese Weise noch nirgendwo hat Frieden erzielen lassen. Die Palästinenser werden sich mit ihren - untauglichen - Mitteln gegen diese aufoktroyierte Entrechtung zur Wehr setzen.