Diese Bestmarke sei aber "jetzt gerade für mich völlig uninteressant", sagte Friedrich nach der Siegerehrung in der ARD, "wir sind einfach froh, dass wir es hier geschafft haben. Das war sehr schwierig, hier herrschte ein Top-Niveau."
Wie schon in Pyeongchang 2018 gewann der sächsische "King of Bob" Gold im Zweier und im Vierer, niemand vor ihm schaffte diesen doppelten Doppel-Triumph - nach Goldmedaillen zog er mit Lange gleich, dem erfolgreichsten Bob-Piloten bei Winterspielen. Allerdings hat Lange noch eine weitere Silbermedaille vorzuweisen.
Der 48-Jährige bescheinigte Friedrich "überragende olympische Spiele. Und Franz hat schon die letzten vier Jahre einfach alles dominiert, den Weltcup, die Weltmeisterschaften. Jetzt zeigt er diese Leistung hier in China - meinen herzlichen Glückwunsch."
Auch Bundestrainer Rene Spies ordnete Friedrichs Leistung ein. "Ich habe schon viele Bob-Piloten kennengelernt, Andre Lange war auch wahnsinnig im Rennen, aber Franz ist nochmal eine Nummer oben drauf", sagte Spies: "Diese mentale Stärke kann man nicht erklären, die hat man in sich. Er ist der Killer im richtigen Moment." Friedrich ist nun seit sechs Großereignissen ungeschlagen.
Es fehlte nicht viel, und Friedrich hätte am Schlusstag wie schon im Zweier an der Spitze eines deutschen Dreifacherfolgs gestanden. Doch Christoph Hafer fehlten sechs Hundertstelsekunden zu seiner zweiten Bronzemedaille. Diese gewann nach vier Läufen der Kanadier Justin Kripps.
Das Team D holte in der Goldrinne in Yanqing letztlich 16 von 27 möglichen Medaillen - eine einmalige Bilanz. In neun von zehn Rennen gewann Deutschland Gold, zwei Drittel aller deutschen Olympiasiege in China stammen von Schlittensportlern.
Einzig im Monobob-Rennen der Frauen waren die deutschen Farben nicht auf dem Podest vertreten. Laura Nolte und Mariama Jamanka machten dies mit dem Doppel-Triumph im Zweier am Samstag jedoch vergessen.
In Friedrichs Geburtsstadt Pirna brachte der Vierer-Sieg knapp 100 Fans um Bruder David und Opa Horst beim nächtlichen Public Viewing zum Toben, im deutschen Bob-Lager kündigte sich derweil vor dem Rückflug am Montag eine riesige Party an. "Die Nacht machen wir mit den Männern durch", hatte Nolte nach ihrem ersten Olympiasieg am Samstag angekündigt.
Einzig für das Team Friedrich stand zuvor noch die Reise zur Schlussfeier in Peking auf dem Plan - und für Margis ein weiterer besonderer olympischer Moment. Der Anschieber darf wie sein Chef bei der Eröffnung die deutsche Fahne tragen.
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