Ian Hatton hat zusammen mit einem Team von Forschenden aus Spanien, Australien, Israel und Kanada gezeigt, dass das natürliche Biomasse-Gleichgewicht der Ozeane seit der Industrialisierung aus dem Lot geraten ist. Das hatten Meeresbiologen bereits in den 1970er-Jahren vermutet.
Im Meer herrscht bis vor 200 Jahren ein geheimnisvolles Gleichgewicht: Bakterien, Algen und große Fische hielten sich hinsichtlich auf ihre Biomasse die Waage. Durch hocheffiziente Fischereimethoden und Walfang hat der Mensch dieses Gleichgewicht seit Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Lot gebracht. Fische und Meeressäuger gibt es heute daher viel weniger, als es dem Naturgesetz entspräche. Die Gründe für die natürliche Biomasse-Balance sind bislang unbekannt. Angesichts des zunehmenden Artenschwunds in den Weltmeeren könnte diese Forschung dazu beitragen, die Ökosysteme der Ozeane besser zu verstehen.
Veranstaltung in englischer Sprache.
Vortrag: Dr. Ian Hatton, Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, Leipzig
Moderation: Dr. Tanja Busse, Wissenschaftsjournalistin
Bild: © Dorothea Oldani / Unsplash