Bei Protesten gegen den Einmarsch in die Ukraine sind in Russland
nach Angaben von Aktivisten fast 1400 Menschen festgenommen worden. Die
Menschenrechtsorganisation OVD-Info registrierte nach eigenen Angaben
bis Donnerstagabend mindestens 1391 Festnahmen in 51 russischen Städten,
davon allein mehr als 700 in der Hauptstadt Moskau und mehr als 340 in
der zweitgrößten Stadt St. Petersburg. Auf dem Moskauer Puschkin-Platz
beobachten AFP-Journalisten dutzende Festnahmen.
Die russischen Behörden hatten Proteste gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine untersagt und Teilnehmern mit harten Strafen gedroht. In den Online-Netzwerken wurde dennoch zu Demonstrationen aufgerufen. Die größten Proteste fanden in Moskau und St. Petersburg statt. Die Polizei, die in Moskau mit einem Großaufgebot im Einsatz war, löste die Kundgebungen auf.
Die russische Oppositionsbewegung ist in den vergangenen zwei Jahren jedoch deutlich geschwächt worden. Die wichtigsten Anführer wurden inhaftiert oder ins Exil getrieben. Auch das Projekt OVD-Info, das politische Verfolgung in Russland dokumentiert, geriet ins Visier der Behörden.
mid/gt
© Agence France-Presse