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"Ein Krieg auf europäischem Boden war lange unvorstellbar“

Der Stadtwerke-Geschäftsführer versichert Solidarität und bewertet den Einfluss auf die Energieversorgung.

„Ein Krieg auf europäischem Boden war lange unvorstellbar, nachdem so viele Generationen das Privileg hatten, hier in Frieden aufzuwachsen“, sagt Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. „Unsere Gedanken und unsere Solidarität gelten nun den Menschen in der Ukraine, die unter dem Völkerrechtsbruch der russischen Regierung leiden.“ 

Gleichzeitig müssen die Stadtwerke als kommunaler Energiedienstleister auch bewerten, wie der Angriff auf die Ukraine die Versorgung in Münster beeinflussen könnte. „Die wirtschaftlichen und versorgungstechnischen Auswirkungen eines Krieges zu betrachten, fällt angesichts des menschlichen Leids nicht leicht, es gehört aber zu unseren Pflichten“, so Sebastian Jurczyk. 

Die Versorgung Münsters mit Erdgas sehen die Stadtwerke auch nach der Eskalation des Konfliktes nicht gefährdet. Die Bundesregierung hat bereits bekanntgegeben, dass die Vorräte für diesen Winter selbst komplett ohne russische Gaslieferungen bei normaler Witterung ausreichen würden. Für Münster kommt hinzu, dass überwiegend Gas aus europäischer Förderung genutzt wird. „Trotzdem ist der Weg hin zu einer erneuerbaren Wärmeerzeugung, wie sie unsere Strategie ist, genau richtig. Zwar nimmt die vollständige Umstellung Zeit in Anspruch, in der wir weiter auf Erdgas angewiesen sein werden, aber je eher wir damit starten, desto schneller reduziert sich die Abhängigkeit vom Gas“, erklärt Sebastian Jurczyk.

Auch auf die Börsenpreise für Gas und Strom wird ein Krieg Einfluss haben. Aktuell steigen die Preise an den Energiemärkten – ob sich diese Entwicklung verstetigt, ist aus heutiger Sicht nicht sicher vorherzusagen. Als kommunaler Versorger beschaffen die Stadtwerke Energie vor allem langfristig und damit risikoarm, so dass tagesaktuelle Entwicklungen sich nicht direkt in den Energiepreisen niederschlagen und die Preise vorerst stabil bleiben. In den Festpreis-Produkten können sich Kundinnen und Kunden diese Vorteile für ein oder zwei Jahre verbindlich sichern. 


Stadtwerke Münster 

Titelbild: Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk./Stadtwerke Münster