Dorothee Feller begrüßte das Publikum und machte mit ihrer Ansprache den Eindruck als wäre es eine Schulveranstaltung: trocken, monoton, emotionslos. Sie zählt Selbstverständlichkeiten auf, anstatt auf größere strukturelle Probleme, ja das Versagen der Politik hinzuweisen was den Antisemitismus angeht.
Sara J. Bloomfield, die Direktorin des United States Holocaust Memorial Museum in Washington, überzeugte rhetorisch und appellierte an die Jugend, denn sie sei das wichtigste gut der Gesellschaft. In einem Gespräch mit dem Leiter der Villa ten Hompel, Christoph Spieker, gesteht sie ein, dass sie viel gelernt hat währen der Zusammenarbeit. Die Nazis sein eben nicht nur dieses Monster wie sie immer amerikanischen Diskurs immer noch behandelt werden, sondern der Holocaust war auch durch normalen Bürger möglich. Auch NRWs Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger plädierte auf eine umfassende Erziehung gegen das Vergessen. Und Oberbürgermeister Lewe lobt die Zusammenarbeit zwischen der jüdischen Gemeinde, der Villa ten Hompel, der Universität und Washington.
Eines ist allen Anwesenden klar: Sie müssen nicht mehr überzeugt werden. Aber wie werden diejenigen überzeugt, die zu den 38 Prozent gehören, die laut Thomas Köhler „genug von der Aufarbeitung von Auschwitz“ haben? Es bleibt spannend.
Fotos: Flo