"Der russische Überfall auf die Ukraine markiert eine Zeitenwende", erklärte Scholz. "Er bedroht unsere gesamte Nachkriegsordnung." Deutschland stehe eng an der Seite der Ukraine.
Wie aus Regierungskreisen in Berlin verlautete, genehmigte die Bundesregierung zudem Estland, Waffen aus DDR-Altbeständen an die Ukraine zu liefern. Estland hatte im Januar seine Absicht erklärt, "dutzende" Javelin-Panzerabwehrraketen und einige noch aus der DDR stammende Haubitzen an die Ukraine zu liefern.
Trotz eindringlicher Appelle der Regierung in Kiew hatte die Bundesregierung noch bis vor kurzem Waffenlieferungen an die Ukraine strikt abgelehnt. Dabei verwies sie auf die restriktiven Waffenexport-Gesetze in Deutschland, die keine Waffenlieferungen in Krisengebiete vorsehen.
Zuletzt war der Druck auf Berlin, Defensivwaffen an die Ukraine zu liefern, aber immer größer geworden. Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki sagte am Samstag, die Ukraine brauche "richtige Hilfe", also "Waffen". Etliche Nato-Staaten, darunter Großbritannien und die USA, haben der Ukraine in den vergangenen Wochen Waffen geliefert.
Die Ukraine hatte Anfang Februar bei der Bundesregierung eine Reihe von "defensiven" Waffensystemen angefordert. Darunter sind Flugabwehrsysteme, Anti-Drohnen-Gewehre, elektronische Ortungssysteme, Sanitätsfahrzeuge, Nachtsichtgeräte und Munition.
Russland hatte am Donnerstagmorgen mit dem Großangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen.
Am Samstag ordnete Russland eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine an. Den Streitkräften sei befohlen worden, nun "die Offensive in alle Richtungen zu erweitern", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
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