Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte sich grundsätzlich zu Verhandlungen mit Moskau bereit. Diese dürften jedoch nicht in Belarus stattfinden, da Russland die Ukraine auch von dort aus angegriffen habe. "Warschau, Bratislava, Budapest, Istanbul, Baku. Wir haben sie alle vorgeschlagen. Und jede andere Stadt würde uns passen", sagte Selenskyj in einem Online-Video.
Der Kreml hatte bereits am Freitag Gespräche mit der Ukraine in der belarussischen Hauptstadt Minsk vorgeschlagen. Wenige Stunden später rief Putin die ukrainische Armee allerdings zu einem Staatsstreich gegen die eigene Regierung auf. Selenskyj und dessen Umfeld nannte er eine "Clique von Drogensüchtigen und Neonazis".
Washington hatte das russische Gesprächsangebot als wenig glaubwürdig eingeschätzt. Und auch ukrainische Regierungsvertreter bezeichneten den Vorschlag als wenig seriös, da Moskau die Kapitulation der Ukraine anstrebe.
Russland hatte am Donnerstagmorgen mit dem Großangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen waren anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vorgedrungen, stießen bei ihrem Vormarsch aber auf heftigeren Widerstand als erwartet. Am Samstag ordnete Russland eine Ausweitung seiner Militäroffensive in der Ukraine an.
Angesichts des "Tages der Spezialeinheiten" würdigte Putin am Sonntag deren Kampfeinsatz in der Ukraine. "Besondere Anerkennung gebührt denjenigen, die in diesen Tagen heldenhaft ihre militärische Pflicht im Rahmen einer Sonderoperation zur Unterstützung der Volksrepubliken im Donbass erfüllen", sagte der russische Präsident in einer Fernsehansprache.
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