Das Telefongespräch bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni. Die ukrainische Botschaft beim Heiligen Stuhl teilte in einem Tweet mit, dass Franziskus bei dem Austausch „seinen tiefen Schmerz über die tragischen Ereignisse“ in der Ukraine zum Ausdruck gebracht habe.
In einem weiteren Tweet erklärte Präsident Selenskyj selbst: „Ich habe Papst Franziskus dafür gedankt, dass er für Frieden in der Ukraine und für einen Waffenstillstand gebetet hat. Das ukrainische Volk spürt die geistige Unterstützung Seiner Heiligkeit“.
Fasten und Gebet um Frieden
Zum zweiten Mal in Folge hat Papst Franziskus an diesem Samstag die ukrainische und russische Sprache auf seinem Twitter-Account@Pontifex genutzt, um sein Nein zum Krieg deutlich zu machen: „Jesus hat uns gelehrt, dass man gegen den teuflischen Unsinn der Gewalt mit den Waffen Gottes antworten muss, mit Gebet und Fasten. Die Königin des Friedens bewahre die Welt vor dem Wahnsinn des Krieges“. Diesen Satz hatte er bei seiner Generalaudienz am 23. Februar gesagt.
Die Tweets mit dem Bild von Christus am Kreuz werden von den Hashtags #Betenwirgemeinsam und #Ukraine begleitet. Für den 2. März, Aschermittwoch, hat der Papst einen Tag des Fastens und des Gebetes für den Frieden in der Ukraine ausgerufen.
Papst suchte russische Botschaft auf
Am Freitagmorgen suchte Franziskus die Russische Botschaft beim Heiligen Stuhl auf. Wie das vatikanische Presseamt bestätigte, habe der Papst bei dem knapp halbstündigen Gespräch mit Botschafter Alexander Avdeev „seine Sorge über den Krieg zum Ausdruck gebracht".
Am selben Tag hatte derPapst in einem Tweet aus seiner Enzyklika Fratelli tutti (2020) tutti zitiert – neben den üblichen Sprachen zusätzlich auf Russisch und Ukrainisch: „Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter, als er sie vorgefunden hat. Krieg ist ein Versagen der Politik und der Menschheit, eine beschämende Kapitulation, eine Niederlage gegenüber den Mächten des Bösen“ (Fratelli tutti 261).
Papst telefonierte mit Kiewer Großerzbischof
Am Freitag hatte der Papst zudem mit Swjatoslaw Schewtschuk, dem Großerzbischof von Kiew und Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, telefoniert. Franziskus erkundigte sich nach der Lage in Kiew und der Ukraine im Allgemeinen und erklärte, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um zu helfen. Auch habe er sich nach der Situation der Bischöfe und Priester in den von der russischen Militäroperation am stärksten betroffenen Gebieten erkundigt.
Anschließend dankte der Papst der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche für ihre Nähe zu den Menschen, für ihre Entscheidung, ihnen beizustehen, und dafür, dass sie den Keller der Kiewer Kathedrale zur Verfügung gestellt hat, der zu einem Zufluchtsort geworden ist. Schließlich versicherte er sie seiner Gebete und erteilte dem leidenden ukrainischen Volk einen Segen.
(vatican news)
Foto: AFP