Am späten Sonntagabend überflog dennoch eine Maschine der russischen Fluggesellschaft Aeroflot von Miami in den USA kommend die kanadische Ostküste. Das kanadische Verkehrsministerium erklärte daraufhin auf Twitter, dass "Aeroflot-Flug Nummer 111 gegen das eingeführte Verbot verstoßen hat". Das Ministerium kündigte eine Untersuchung an.
Zuvor hatte die EU wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine ihren Luftraum für russische Maschinen gesperrt. Großbritannien, Norwegen, Nordmazedonien und Island schlossen sich der Maßnahme an.
Als Vergeltungsmaßnahme begann Moskau damit, Flugzeuge aus europäischen Ländern mit einem Flugverbot über Russland zu belegen. Davon sind beispielsweise Fluggesellschaften aus Großbritannien, Lettland, Litauen, Estland, Slowenien, Bulgarien, Polen und Tschechien betroffen. Lufthansa, British Airways und Air France setzten deshalb Flüge nach und über Russland aus. Aeroflot kündigte an, dass die russische Gesellschaft alle Flüge nach Europa aussetzen werde.
Wegen der Luftraumsperrungen haben Frankreich und die USA ihre Bürger zum schnellen Verlassen Russlands aufgefordert. Das Außenministerium in Paris warnte am Sonntag, dass die "meisten europäischen Fluggesellschaften" den Luftverkehr nach Russland eingestellt hätten. Franzosen in Russland sollten daher noch bestehende Flüge nutzen, um auszureisen. Franzosen in Belarus sollten das Land auf dem Landweg Richtung EU verlassen.
Auch die USA forderten ihre Bürger am Sonntag auf, wegen der Luftraumsperrungen und Flugabsagen "die sofortige Ausreise aus Russland über die noch verfügbaren kommerziellen Optionen zu erwägen".
Die Bundesregierung hatte die Deutschen am Sonntag aufgerufen, nicht nach Russland zu reisen. "Von Reisen in die Russische Föderation wird abgeraten", erklärte das Auswärtige Amt. Vor Reisen in die Grenzregion zur Ukraine wurde gewarnt. Das Ministerium verwies auf die Luftraumsperrungen und die Einstellung des Flugbetriebs durch Fluggesellschaften. Auch seien acht Flughäfen in Südrussland geschlossen.
fml/cp/ilo
© Agence France-Presse