Durch Fortschritte in Medizin und Technik lässt sich vermindertes Hörvermögen immer besser behandeln
Hören ist Höchstleistung: Unsere Ohren sind sensibler und leistungsfähiger als unsere Augen - von den fünf Sinnen ist der Hörsinn der komplexeste. Deswegen kann ein Hörverlust gravierende Folgen haben. „Eine nicht behandelte Hörstörung geht oft mit sozialer Vereinsamung, einer Abnahme der geistigen Fähigkeiten und einer deutlichen erhöhten Neigung zu Depressionen und der Gefahr einer Frühverrentung einher“, warnt Katrin Neumann, Direktorin der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster im aktuellen WWU-Podcast.
Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) organisierte World Hearing Day am 3. März soll als weltweiter Aktionstag auf die Bedeutung des Gehörs und die Prävention von Hörstörungen aufmerksam machen. Lärm sei der größte Risikofaktor für Menschen jeden Alters, betont Katrin Neumann. Freizeitlärm durch Konzert- und Kinobesuche oder Musikhören über Kopfhörer, aber auch arbeitsbedingter Lärm wie beispielsweise auf Baustellen wirken sich auf das Ohr aus. Die Folgen seien häufig gravierend.
Empfehlenswert seien deswegen regelmäßige Screenings. „Hörtests sind spätestens ab einem Alter von 60 Jahren sinnvoll, um Hörstörungen rechtzeitig zu erkennen“, empfiehlt die Ärztin. Im Kindesalter werden diese mittlerweile standardisiert durchgeführt. Auf diese Weise können Mediziner Hörstörungen früh erkennen und behandeln. Die Chancen auf Erfolg stehen laut der Expertin gut: „Die Technik hat sich in den letzten Jahren rasant verbessert. Wir sind in der Lage, kleinste Reste des Hörvermögens zu verstärken und nicht mehr hörbare Frequenzbereiche so zu verschieben, dass die Patienten nachher besser hören.“
Über den WWU-Cast
Im Podcast der WWU kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zu Wort. Sie berichten über ihre Forschungsschwerpunkte, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und ihre persönliche Motivation. Alle Folgen sind auf Spotify, Deezer, Apple Podcasts und unter folgendem Link zu hören: go.wwu.de/wwucast
WWU Münster
Prof. Dr. Katrin Neumann im WWU-Podcast./© WWU - Sophie Pieper