Münster - (SMS) - "Die Lage in der Ukraine nach dem russischen Überfall und dessen multipler Folgen entsetzt uns alle. Wir sind uns angesichts dieser humanitären Katastrophe unserer Verantwortung als Stadt Münster bewusst", sagt Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe am Montagmittag (28.2.), "daher werden wir nicht nur adhoc bis zu 500 Menschen aus dem Kriegsgebiet eine sichere Unterkunft bieten können, sondern auch notwendige Hilfen für traumatisierte und geflüchtete Menschen wie für unsere mitbetroffenen Partnerstädte koordinieren. Die Menschen aus der Ukraine sind in Münster willkommen."
Die kurzfristige Unterbringung und Versorgung der Menschen ist gewährleistet, Lagerbestände zur Erstversorgung sind noch seit der Flüchtlingswelle 2015 verfügbar. "Münster ist gut vorbereitet", sagt Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer, "wir richten uns auf eine mindestens mittelfristige Unterstützung der Geflüchteten ein und sind in der Lage, unsere Kapazitäten noch zu erweitern".
Stadt informiert über weitere Schritte
Der am Montag kurzfristig einberufene Krisenstab der Stadt Münster hat darüber hinaus weitere Akutmaßnahmen wie beispielsweise die Bereitstellung von Sprachmittlern an neuralgischen Punkten beschlossen, bereitet die Inbetriebnahme einer Info-Hotline vor und ist auf eine schnelle Klärung von möglichen Visa-Angelegenheiten eingestellt.
Auf das bereits in den Jahren 2014 (Starkregen), 2015 und 2016 (Flüchtlingswelle) gut funktionierende Netzwerk aus lokalen wie regionalen Verbänden, Einrichtungen und Behörden kann auch im aktuellen Krisenfall zurückgegriffen werden. Unter anderem hat das Bündnis der Hilfsorganisationen für Münster eine breit angelegte Unterstützung zugesagt: "Unsere Lager sind voll mit neuwertiger Kleidung, wir können Betten stellen, stehen aber auch bei Bedarf mit Fahrzeugen bereit", so deren Sprecher Dirk Winter.
Geldspenden für Hilfe in Lublin
Nicht benötigt werden Kleider-, Spielzeug- und ähnliche Sachspenden. "Die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung ist immer wieder immens, für all die Angebote sind wir sehr dankbar. Allerdings sind wir sehr gut aufgestellt und können unbürokratisch wie umfangreich helfen", so Stadträtin Cornelia Wilkens. Der Krisenstab empfiehlt daher vielmehr Geldspenden, die über den Förderverein Münster-Lublin koordiniert werden.
Die Kontonummer für Spenden lautet DE44 4005 0150 0022 0041 05. Als Verwendungszweck sollte "Lublin hilft Ukraine" angegeben werden.
Die Stadt Münster wird nach der Abstimmung im Krisenstab nun die ersten geplanten Maßnahmen umsetzen und zeitnah über den weiteren Weg informieren.
"Unabhängig von unseren Anstrengungen ist die private Aufnahmebereitschaft der Münsteranerinnen und Münsteraner, wie sie sich in den Sozialen Medien zeigt, überwältigend. Als Oberbürgermeister bin ich stolz und froh, diese beeindruckende Resilienz und Hilfsbereitschaft immer wieder in Münster erleben zu dürfen", sagt Markus Lewe.
Stadt Münster
Titelbild: Die Flagge der Ukraine hängt am Stadtweinhaus. Die Menschen aus der Ukraine sind in Münster willkommen./Stadt Münster.