Bei einem mutmaßlichem Terrorangriff in London sind am Sonntag mindestens zwei Menschen verletzt worden. Der Angreifer sei erschossen worden, teilte die Londoner Polizei im Onlinedienst Twitter mit. Die Messerattacke im Stadtteil Streatham im Süden der britischen Hauptstadt werde als Tat mit "Terror-Bezug" eingestuft. Vor gut zwei Monaten waren bei einem offenbar islamistisch motivierten Anschlag in London zwei Menschen getötet worden.
Der Mann griff Passanten am frühen Nachmittag in einer belebten Einkaufsstraße in Streatham an. Ersten Erkenntnissen zufolge seien zwei Menschen verletzt worden, erklärte die Polizei. Über ihren Gesundheitszustand konnte sie keine Angaben machen. Die Rettungskräfte versorgten nach eigenen Angaben mehrere Menschen am Tatort.
Ein Augenzeuge berichtete, der Angreifer sei mit einer Machete bewaffnet gewesen. An seiner Brust seien "silberne Kanister" befestigt gewesen. In den Online-Netzwerken wurden Videos hochgeladen, die den Polizeieinsatz zeigen sollen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie sich bewaffnete Polizisten einem reglos am Boden liegenden Mann nähern, plötzlich zurückweichen und umstehende Passanten auffordern, sich ebenfalls zu entfernen.
Premierminister Boris Johnson dankte den Einsatzkräften. "Meine Gedanken sind bei den Verletzten und allen Betroffenen", sagte er. Innenministerin Priti Patel lobte den Mut der Polizisten und der Rettungskräfte. Londons Bürgermeister Sadiq Khan erklärte, die Strategie der "Terroristen, uns zu spalten und unsere Lebensweise zu zerstören", werde keinen Erfolg haben.
Die britische Hauptstadt war in den vergangenen Jahren mehrfach von islamistischen Anschlägen erschüttert worden. Ende November hatte ein Angreifer auf der London Bridge zwei Menschen erstochen und mehrere weitere verletzt, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Messerattacke für sich. Der Angreifer, der 28-jährige Brite Usman Khan, war bereits 2012 wegen einer terroristischen Straftat verurteilt worden.
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Joe JACKSON / © Agence France-Presse