Münster - (SMS) - Die ersten aus der Ukraine Geflüchteten werden bereits an diesem Dienstag (1.3.) in Münster erwartet. "Wir wissen aktuell noch nicht endgültig, wann wo und wer eintrifft", so Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer, "nach zwei Jahren in der Corona-Pandemie kommt nun eine neue Herausforderung auf uns zu, aber unsere Mitarbeitenden werden damit klarkommen. Wir sind in Flüchtlingsangelegenheiten sehr erfahren und gut aufgestellt."
Bereits seit dem Wochenende und insbesondere mit den Entscheidungen des Krisenstabs am Montagmittag (28.2.) laufen in der Stadtverwaltung die Vorbereitungen für die Aufnahme von Geflüchteten aus der Kriegsregion. Zahlreiche Ämter sind involviert, die Hilfsorganisationen im engen Schulterschluss beteiligt.
"Außerordentlich gutes Netzwerk"
Der städtische Sozialdienst für Flüchtlinge hat Plätze in vorhandenen Unterkünften bezugsfertig eingerichtet und notwendige Synergien innerhalb des Sozialamtes abgerufen, so dessen Leiterin Dagmar Arnkens-Homann. Die enorme Anzahl an telefonischen Hilfsangeboten und Anfragen aus der Bevölkerung ist aktuell jedoch nicht mehr zu bewältigen.
„Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zunächst auf die wichtigsten Aufgaben fokussieren. Als Stadt möchten wir für die Geflüchteten das Bestmögliche möglich machen“, so Stadträtin Cornelia Wilkens, „wir haben genügend Puffer in unseren eigenen Unterkünften vorgehalten und können auf ein außerordentlich gutes Netzwerk an Vereinen, Verbänden und Organisationen zurückgreifen, somit eine gute Erstversorgung der Menschen aus der Ukraine gewährleisten."
Städtische Hotline eingerichtet
Dies schließt die Koordination weiterer privater Angebote beispielsweise über die am Montag angekündigte Info-Hotline „Hilfe für die Ukraine“ im Amt für Bürger- und Ratsservice ein. Ab Mittwoch (2. März), 8 Uhr, beantworten geschulte Mitarbeitende der Stadtverwaltung Fragen und nehmen bei Bedarf auch Hilfsangebote unter der Telefonnummer 0251/492-5560 entgegen. Die Hotline ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, Freitag von 8 bis 13.30 Uhr besetzt. Im Webportal der Stadt Münster gibt es ab Dienstagnachmittag außerdem ein FAQ mit den wichtigsten Fragen und Antworten für Helfende unter der Adresse www.stadt-muenster.de/ukraine.
„Aktuell gibt es noch eine gewisse unkoordinierte Bewegung aus der Ukraine in die Bundesrepublik, wir benötigen zeitnah Informationen von Bund und Land – nicht nur zur inneren Organisation, sondern auch für den Austausch mit umliegenden Kreisen“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe.
Dazu mehren sich auch die Anfragen, ob Münster weiterhin zur Partnerstadt Rjasan stünde. Lewe hat dazu eine klare Meinung: „Über Städtepartnerschaften finden insbesondere die zivilgesellschaftlichen Gruppen zueinander – somit auch Menschen, die nicht zwingend mit den Entscheidungen ihrer Regierung einverstanden sind. Es wäre bitter, wenn wir diese letzten Möglichkeiten der Beziehung abbrechen würden und nutzen daher die Chance zum Austausch von Friedensbotschaften.“
Stadt Münster