Berlin, 1. März 2022. Anlässlich des Krieges in der Ukraine bereitet Ärzte ohne Grenzen Nothilfe-Projekte im Land vor und entsendet Teams nach Polen, in die Republik Moldau, nach Ungarn, Rumänien und in die Slowakei. Die Mitarbeitenden an der polnisch-ukrainischen Grenze haben damit begonnen, den Hilfebedarf der Geflüchteten zu evaluieren. Weitere Teams halten sich in Russland und Belarus bereit, um bei Bedarf Hilfe zu leisten. Hunderttausende Menschen aus der Ukraine befinden sich auf der Flucht.
In der Ukraine hat Ärzte ohne Grenzen Material zur Versorgung von Kriegsverletzten in Mariupol geliefert. Mitarbeiter*innen haben zudem für 30 Chirurg*innen aus der Ostukraine ein Telemedizin-Training für die Versorgung von Verletzten organisiert.
Nothilfeteams von Ärzte ohne Grenzen sind an der polnisch-ukrainischen Grenze eingetroffen. Sie versuchen derzeit, Mitarbeitende und Hilfsgüter in die Ukraine zu befördern und Soforthilfemaßnahmen auf beiden Seiten der Grenze einzuleiten. An den Grenzübergängen sehen die Teams Menschen, die die Grenze zu Fuß, in Autos und Bussen überqueren. Einige von ihnen sind mit Kindern und Babys unterwegs, von denen die jüngsten nicht einmal 25 Tage alt sind. Viele der Flüchtenden sind müde und erschöpft.
Sie berichten, dass sie an der Grenze bei eisigen Temperaturen stundenlang in Warteschlangen ausharren mussten. Einige waren dehydriert und andere litten an Unterkühlung. Ärzte ohne Grenzen hat in einem polnischen Empfangszentrum Hilfsgüter zum Bau von Notunterkünften zur Verfügung gestellt und arbeitet daran, die Unterstützung auszubauen.
Darüber hinaus werden die Teams entlang der ukrainischen Grenzen zu Russland und Belarus eine genauere Lagebeurteilung vornehmen.
Angesichts der anhaltenden Kämpfe ist es schwierig, das Ausmaß des medizinischen Bedarfs in der Ukraine zu ermitteln. Ärzte ohne Grenzen bereitet sich auf eine Reihe von Szenarien vor, um die Hilfe auszuweiten.