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Zweiter Versuch der Evakuierung gescheitert

Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld am Bruch der dafür vereinbarten Feuerpause.

In der Ukraine ist ein zweiter Versuch gescheitert, die Bewohner der von russischen Truppen belagerten Hafenstadt Mariupol in Sicherheit zu bringen. "Inmitten verheerender Szenen menschlichen Leids in Mariupol ist heute ein zweiter Versuch, mit der Evakuierung von rund 200.000 Menschen aus der Stadt zu beginnen, gestoppt worden", erklärte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Sonntag. "Die gescheiterten Versuche gestern und heute" zeigten, dass es keine detaillierte und funktionierende Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien gebe. 

Die Behörden von Mariupol hatten zuvor angekündigt, sie würden einen neuen Versuch starten, um die Einwohner über humanitäre Korridore in Sicherheit zu bringen. Es sei eine Feuerpause mit den russischen Truppen vereinbart worden, welche die Stadt belagern. Demnach sollte der Korridor bis in die etwa drei Stunden Autofahrt entfernte Stadt Saporischschja reichen. 

Eine erste geplante Evakuierungsaktion aus Mariupol war am Samstag gescheitert. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld am Bruch der dafür vereinbarten Feuerpause.

Unterdessen wurde nach ukrainischen Angaben der Flughafen der Stadt Winnyzja rund 200 Kilometer südwestlich von Kiew durch russische Raketenangriffe zerstört. "Der Flughafen ist komplett zerstört worden", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft, die im Messengerdienst Telegram veröffentlicht wurde. "Acht Raketen" seien auf die Stadt Winnyzja mit knapp 370.000 Einwohnern abgefeuert worden. 

ck/jes 

© Agence France-Presse