Untersuchungen der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Instituts
für Mikrobiologie der Bundeswehr und der München Klinik Schwabing belegen, dass
einige der derzeit in der München Klinik Schwabing behandelten Patientinnen
und Patienten mit Coronavirus-Infektion auch bei geringgradiger
Symptomatik infektiöse Viren in ihrem Nasen-Rachen-Raum aufweisen. Die
Forschungsgruppen schließen daraus, dass auch Infizierte mit schwachen
Symptomen das Virus übertragen können.
Das Institut für Virologie der Charité und das Institut für Mikrobiologie der
Bundeswehr unterstützen seit dem Auftreten des ersten deutschen
2019-nCoV-Krankheitsfalls die Diagnostik dieser neuen Virusinfektion. Im Rahmen
von Kontrolluntersuchungen überprüfen beide Labore regelmäßig und unabhängig
voneinander die Virusausscheidungen bei den in der München Klinik Schwabing
betreuten Patienten. Bei diesen Untersuchungen wurde in mehreren Fällen
festgestellt, dass infektiöses Virus aus dem Nasen-Rachen-Raum von nur gering
symptomatischen Patienten in Zellkulturen angezüchtet werden kann. Die
Krankheitszeichen der untersuchten Patienten ähnelten dabei eher einer
harmlosen Erkältungskrankheit als einer schwerwiegenden Lungenentzündung.
Gleichzeitig fanden beide Labore Hinweise darauf, dass sich das neuartige
Coronavirus bei den betroffenen Patienten unabhängig von der Lunge auch im
Nasen-Rachen-Raum und im Verdauungstrakt vermehrt.
Diese Beobachtungen sind deutliche Hinweise für eine Übertragbarkeit des Virus
bereits bei milder oder beginnender Erkältungssymptomatik (Halsschmerz, Zeichen
einer akuten Nasennebenhöhlen-Infektion, leichtes allgemeines Krankheitsgefühl
ohne Fieber). Geleitet wurden die Untersuchungen von Prof. Dr. Christian
Drosten, Direktor des Instituts für Virologie am Campus Charité Mitte,
Oberstarzt PD Dr. Roman Wölfel vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr
sowie Prof. Dr. Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing.
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