Salzburg/Dorsten/Münster
(pbm).
Bruder Julian Kendziora (24) aus Dorsten hat am Samstag, 7.
September, gemeinsam mit seinem Schweizer Mitbruder Pascal Mettler in
Salzburg die zeitlichen Ordensgelübde als Kapuziner abgelegt. 150
Festgäste aus dem deutschsprachigen Raum waren in die bis auf den
letzten Platz gefüllte Kapuzinerkirche gekommen. Zahlreiche weitere
verfolgten die Feier via You-Tube-Livestream. Der deutsche Provinzial
Christophorus Goedereis reiste extra nach Salzburg, um das
Versprechen entgegenzunehmen. „Dass wir die Profess von zwei jungen
Brüdern feiern dürfen, bestätigt meine Überzeugung: Die
franziskanische Spiritualität und Lebensweise ist im 21. Jahrhundert
noch genauso aktuell wie vor 800 Jahren“, sagte Bruder
Christophorus. Julian Kendziora bezeichnete er als einen „jungen,
dynamischen und kreativen Mitbruder mit einer Begabung, Menschen
anzusprechen. “ Nach der Feier wird Bruder Julian nach Münster
zurückkehren, um gemeinsam mit Bruder Pascal und anderen jungen
Kapuzinern die Ordensausbildung und das Theologiestudium
fortzusetzen.
Bruder Julian verfolgt schon länger einen geistlichen Weg: Vor dem Eintritt in den Kapuzinerorden war er Seminarist für das Bistum Münster. Der Wunsch nach einem Leben in Gemeinschaft führte ihn schließlich zu den Kapuzinern. Seit zwei Jahren lebt er in Salzburg, wo er die ersten Teile der Ordensausbildung mit anderen jungen Kapuzinern aus dem deutschsprachigen Raum absolvierte. Von sich hören machte Bruder Julian oft durch sein Engagement in sozialen Medien. Zahlreiche Menschen konnten so in den vergangenen Jahren seinen Weg im Orden verfolgen.
Die zeitlichen Gelübde sind für Bruder Julian ein öffentliches Bekenntnis, „dass ich die Heilige Schrift betrachten und Christus nachfolgen will. Es ist ein weiterer Schritt, mich mehr in den Dienst nehmen zu lassen für die Kirche und das Reich Gottes sowie daran zu bauen. Dies tue ich gemeinsam mit den Mitbrüdern im Kapuzinerorden.“
„Einfach, wach, gemeinsam“ – mit diesen drei Worten erklären die Ordensgemeinschaften Österreichs die Lebensform des Ordens. Mit ihrem Gelübde versprechen die Brüder Julian und Pascal, sich – zunächst auf drei Jahre befristet – um ein Leben in Anspruchslosigkeit zu bemühen, verfügbar zu sein für die Notwendigkeiten Gottes, der Menschen und des Ordens und in Treue entsprechend der gemeinschaftlichen Lebensform der Kapuziner zu leben. Diese „zeitliche Profess“ legt damit die Schienen für eine Lebensentscheidung ähnlich der Entscheidung für eine Ehe im bürgerlichen Leben. Der Ordensobere nimmt die Gelübde stellvertretend für Gott und die ganze Gemeinschaft entgegen. Frühestens in drei Jahren können die beiden Kapuziner die ewigen Gelübde ablegen.
Quelle: Pressedienst Bistum Münster 08.09.19