Das ZDF heute hat im Rahmen der Berichterstattung über die Vorwahlen der Demokraten in Iowa einen peinlichen faux pas begangen. Um den Bericht visuell zu untermalen, zeigte man eine Karte der USA mit einem Staat, der hervorgehoben wurde. So weit, so üblich. Doch dem ein oder anderen Kenner der USA wird sich gewundert haben, warum Colorado nun Iowa heißt, denn das heute journal hatte sich schlichtweg im Staat vertan. Der Fehler machte schnell auch in den sozialen Medien die Runde und erreichte unter anderen auch Menschen aus Iowa selber.
Der Witz: Selbst viele Amerikaner wissen nicht, wo Iowa genau liegt. Iowa ist nämlich Teil der sogenannten flyover country, also dem Teil der USA über den der gebildete, mittelständischer Amerikaner nur mit dem Flugzeug fliegt, um von New York aus LA zu erreichen. Und Trump selber hatte schon den ein oder anderen Staat verwechselt, ganz zu schweigen von seinen geografischen Kenntnissen von Europa und dem Nahen Osten.
Von daher hat Kleber genau ins Schwarze getroffen mit seinem augenscheinlich peinlichen Fehler. Auf Twitter ließ er verkünden: „Schade, dass es in der grünen Hölle keine Mauselöcher gibt. Ich hätte dringend eins gebraucht: Iowa gesagt / Colorado gezeigt. Und nix gemerkt. Das Bild wird mal mein Grabstein :-( .“ Ganz so selbstkritisch braucht er also gar nicht zu sein, es zeichnet ihn aber menschlich und journalistisch aus.
Für die Wahl der Demokraten, welcher Kandidat Trump schlagen kann und nominiert wird für die Präsidentschaftswahl, ist Iowa aber keineswegs unwichtig. Die Mainstream Medien haben aufgrund von Fehlern einer dubiosen App vorerst keine Zahlen veröffentlicht. Dann feierte sich Buttigieg, der besagte App selber mitfinanziert hatte, selber als Sieger. Der wirkliche Gewinner dürfte aber Bernie Sanders sein, dessen Zahlen schlicht unterschlagen werden. Gerade dort nämlich, wo Sanders die meisten Stimmen gewonnen hat, fehlten anfangs die meisten Daten. So argumentieren zumindest seine Anhänger.
Buttigieg und Sanders liegen momentan beide bei zehn Delegierten. 71% der Wahlbezirke sind derzeit ausgezählt. Ein Sieg von Sanders könnte eine Lawine der Euphorie beim Volk auslösen, während Buttigieg eher dem Establishment zuzuordnen ist.