Münster - (SMS) - Rund 100 Bauprojekte betreut das Amt für Immobilienmanagement aktuell in unterschiedlichen Planungsphasen – vom Architekturwettbewerb über den konkreten Hochbau bis zur jüngst erfolgten Inbetriebnahme. Darunter sind zahlreiche Schulerweiterungen, neue Kitas, aber auch weitere Feuerwehrgebäude und das seit 2015 laufende Großprojekt – die Modernisierung des Stadthauses 1. Gleichzeitig erfolgen umfangreiche Sanierungen im Bestand, um Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. 50 Prozent Energie und 70 Prozent CO2 sollen die städtischen Gebäude bis 2030 einsparen.
Matthias Peck, Beigeordneter für Wohnraumversorgung,
Immobilien und Nachhaltigkeit, zog Bilanz und gab bei einem Pressegespräch
einen Ausblick auf die Arbeit der kommenden Jahre - gemeinsam mit Andreas
Nienaber, Leiter des Amtes für Immobilienmanagement, und Abteilungsleiter Georg
Mümken. „Neue Schulen und Kitas zu bauen und die bestehenden Gebäude
energetisch zu sanieren – das sind zwei zentrale Schwerpunkte des Amtes für
Immobilienmanagement“, erläuterte Peck. „Genauso wichtig ist es, langfristig
bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dazu gehört vor allem, geeignetes Bauland
anzukaufen und die vorhandenen Grundstücke nach am Gemeinwohl orientierten
Kriterien zu vergeben. Damit schaffen wir die Grundlagen, um für alle Menschen
in Münster Wohnraum mit bezahlbaren Mieten zu erhalten“ so Peck.“
Bezahlbarer Wohnraum: Grundstücke gehen an den Markt
2022 startet die Vermarktung zahlreicher Grundstücke. In Kinderhaus im Baugebiet Südlich Langebusch werden zwölf Grundstücke für Einfamilienhäuser nach festgelegten Kriterien verkauft – eine Rolle spielen bei der Vergabe der Grundstücke die Anzahl der Kinder, Einkommen oder ehrenamtliches Engagement. Auch für 14 Mehrfamilienhäuser ist Platz, 60 Prozent der entstehenden Wohnungen werden öffentlich gefördert sein. In Mecklenbeck, Wolbeck-Nord und am Nordkirchenweg im Düesbergviertel werden ebenfalls Grundstücke für neue Wohnungen vergeben.
Grundstücke für Mehrfamilienhäuser gibt es am Nordkirchenweg, am Nottulner Landweg in Roxel und am Markweg in Rumphorst. „Die Grundstücke für Mehrfamilienhäuser gehen an diejenigen Bieter, die die niedrigste Startmiete anbieten“, erläutert Amtsleiter Andreas Nienaber. „Die Häuser mit öffentlich geförderten Wohnungen werden im Erbbaurecht vergeben. Damit kann die Stadt langfristig Einfluss auf die Wohnraumversorgung nehmen.“ Zudem stellt die Stadt Grundstücke für gemeinschaftliche Wohnprojekte zur Verfügung, zum Beispiel am Markweg. Hier entscheidet das beste Konzept.
Neue Schulen und Kitas
Mehrere Schulen können sich 2022 über Erweiterungen freuen - wie die Kreuz- und die Mauritzschule, die Grundschule am Kinderbach oder die Erich-Klausener-Realschule am Aasee. Der Neubau der Mathilde-Anneke-Gesamtschule geht in die Endphase und soll im Herbst bezogen werden - allein hier werden 70 Millionen Euro investiert. Weitere Baumaßnahmen starten in diesem Jahr: Erweitert werden die Mosaikschule, Thomas-Morus-Schule und Pleisterschule. Auch auf den Konversionsflächen Oxford und York werden neue Gebäude für die soziale Infrastruktur mit Grundschulen und Kitas entstehen.
Bei den Kindertagesstätten startet der Umbau des ehemaligen Zollamts an der Sonnenstraße genauso wie der Neubau der Sechs-Gruppen-Kita an der Grevener Straße und der Kita Langebusch auf dem Quartier Moldrickx. In diese drei Projekte investiert die Stadt Münster allein rund 27 Millionen Euro.
Baukosten werden steigen
Insgesamt fließen im Jahr 2022 135 Millionen Euro in städtische Gebäude. Davon sind 116 Millionen Investitionsmaßnahmen. Rund 19 Millionen Euro gehen in die Instandhaltung von Gebäuden. Aufgrund der aktuellen Entwicklung im Bausektor muss derzeit mit Steigerungen von sechs Prozent pro Jahr gerechnet werden – unter anderem wegen Materialknappheit. Die Ergebnisse der vergangenen Jahre können voraussichtlich damit nicht fortgeschrieben werden. Eine Analyse von 36 Bauprojekten der Jahre 2011 bis 2021 mit einem Finanzvolumen von mindestens einer Million Euro hatte noch ergeben, dass bei etwa 75 Prozent der Bauprojekte die Kosten eingehalten beziehungsweise minimal überschritten wurden (bis zu fünf Prozent). Insgesamt wurden für die Maßnahmen in diesem Zeitraum fünf Millionen Euro weniger ausgegeben als ursprünglich geplant.
Klimaneutralität 2030: Gebäude energetisch sanieren
Parallel zu den Neu- und Erweiterungsbauten rücken die bestehenden Gebäude in den Fokus: Viele von Ihnen werden in den kommenden Jahren energetisch saniert, um das Ziel der Klimaneutralität 2030 zu erreichen. 50 Prozent Energie und 70 Prozent CO2 müssen die städtischen Gebäude bis 2030 einsparen, dafür muss der Verbrauch um 12,5 Millionen Kilowattstunden Wärme reduziert werden – so viel, wie mehr als 500 Einfamilienhäuser pro Jahr verheizen. 55 Tonnen CO2 jährlich können durch die bereits laufende energetische Sanierung mit nachhaltigen Materialien an der Pötterhoekschule eingespart werden, 48 Tonnen werden es an der Primus-Schule sein. Zum Vergleich: Ungefähr zehn Tonnen CO2 werden in Deutschland pro Bürgerin oder Bürger im Durchschnitt pro Jahr verursacht.
Die energetische Sanierung der städtischen Gebäude wird auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt der Arbeit im Amt für Immobilienmanagement sein.
Stadt Münster
Titelbild: Ein Beispiel für zahlreiche Neu- und Erweiterungsbauten an Münsters Schulen: Die Kreuzschule wird dreizügig und bekommt dafür ein weiteres Gebäude./Stadt Münster / Münsterview.