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200 Tonnen Hilfsgüter für Lublin

Die polnische Partnerstadt dankt für die Unterstützung aus Münster.

Münster - (SMS) - Acht münstersche Sattelzüge - vollgepackt mit insgesamt mehr als 200 Tonnen Hilfsgütern zur Versorgung ukrainischer Geflüchteter - sind entweder schon wohlbehalten am Zielort Lublin angekommen oder werden in den kommenden Tagen dort erwartet. 

Dr. Krzysztof Zuk, Stadtpräsident von Lublin, hat auf seinem Twitterkanal dieses Foto geteilt: "Die Zahl der Flüchtlinge steigt täglich. Wir bereiten weitere Orte vor, an denen sich die Bürger der Ukraine nach einer schrecklichen Tortur ausruhen können."/Stadt Lublin.Rund 15.000 Geflüchtete werden aktuell in Münsters polnischer Partnerstadt in Notunterkünften wie Hotels, Hallen, Schulen und Kulturstätten betreut; die tatsächliche Zahl der Geflüchteten in Lublin ist aber sehr viel höher, da viele Menschen privat untergekommen oder auf der Durchreise sind. Zahllose weitere Personen werden in den kommenden Tagen erwartet. Der Stadtpräsident von Lublin, Dr. Krzysztof Żuk, hatte Oberbürgermeister Markus Lewe schon früh über die prekäre Situation angesichts der ersten Flüchtlingswellen, die Lublin erreichten, informiert. Das städtepartnerschaftliche Unterstützungsanbot wurde von Lublin mit Erleichterung angenommen.

Vertrauensvoller Austausch auf allen Ebenen

Bereits bei der Flutkatastrophe im Jahr 2001 im Gebiet rund um Lublin hatte die Feuerwehr einen Hilfstransport mit technischem Gerät in das Katastrophengebiet durchgeführt. Oberbürgermeister Markus Lewe berichtet vom vertrauensvollen Austausch mit der Partnerstadt, von Lob und Dank: „Diese Verbindung ist ein kleiner Lichtstrahl in dieser dunklen Zeit, die Hilfe aus Münster kommt an. Es ist gut, dass wir uns kennen und auf administrativer Ebene zusammenarbeiten, aber insbesondere auf der zivilgesellschaftlichen Ebene füreinander da sind.“

Per Twitter und auf Facebook bedankt sich Lublin für die Hilfe aus Münster. Aussagen wie „Ihre Hilfe ist wunderbar und wird sehr geschätzt“ erreichen die Stadt Münster auf direktem Wege. 

Ukraine Flüchtlingshilfe Paletten/Stadt MünsterEiner der größten Hilfsgütertransporte der letzten Jahrzehnte

Binnen Wochenfrist hatten die Stadt Münster, Hilfsorganisationen und verschiedene lokale Unternehmen wie Stroetmann oder auch die Uniklinik Münster mit großzügigen Rabatten und Spenden jetzt einen der größten Hilfsgütertransporte der letzten Jahrzehnte auf die Beine gestellt und kurzfristig acht 40 t-Sattelzüge voller Paletten mit Matratzen, Decken, Hygiene- und vielen anderen Artikeln, aber auch über 60 Paletten Kleidung in Richtung Lublin entsandt. Logistikunternehmen wie Gautzsch und Fiege unterstützen mit kostenlosen Transporten, die Hilfstransporte wurden von der Feuerwehr Münster koordiniert. Das lokale Bündnis der Hilfsorganisationen hatte neben der Bereitstellung von Hilfsgütern auch die Lagerung, Verteilung und Beladung gewährleistet.

„Wir haben damit einen wichtigen Beitrag zur schnellen Hilfe in Lublin geleistet, ich danke allen Beteiligten für die erneut enorme Kraftanstrengung. Die nächsten Herausforderungen für die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen stehen nun in Münster an“, so Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer am Donnerstag (10.3.).

Alle Kräfte gebündelt

Lublin (knapp 350.000 Einwohnerinnen und Einwohner) liegt nur rund 100 Kilometer westlich der ukrainischen Grenze, zum Nachbarland werden enge Kontakte gepflegt. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist die Stadt Drehkreuz zur Aufnahme von Flüchtlingen und die Verteilung von Spenden für die Region östlich der Weichsel. Spenden aus Münster, aber auch aus anderen Partnerstädten, werden einerseits direkt vor Ort zur Versorgung der Geflüchteten benötigt, zum Teil aber auch in ukrainische Städte wie Luzk, Winniza und Riwne weitertransportiert.

Ähnlich wie in Münster werden alle Kräfte gebündelt, ein Krisenstab koordiniert die Maßnahmen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, so auch die Kolleginnen und Kollegen aus dem Internationalen Büro oder dem Kulturbereich wurden von ihren eigentlichen Aufgaben abgezogen und unterstützen nun bei der Koordinierung der Hilfsangebote.

Förderverein Münster-Lublin hofft auf weitere Geldspenden

Die Hilfe erfolgt in enger Abstimmung mit dem „Sozialen Komitee für Ukraine-Hilfe“, das unter anderem von den in Münster gesammelten Spenden des Fördervereins Münster-Lublin unterstützt wird. Das Komitee versucht die Hilfsangebote von städtischen Stellen, NGOs, privaten Initiativen und freiwilligen Helfenden zu koordinieren.

Der Förderverein Münster-Lublin bittet daher auch weiterhin um Geldspenden auf sein Konto bei der Sparkasse Münsterland Ost DE 44 4005 0150 0022 0041 05 unter Angabe des Verwendungszwecks "Lublin hilft Ukraine". 


Stadt Münster

Titelbild: Mehr als 200 Tonnen Hilfsgüter aus Münster haben die Partnerstadt Lublin erreicht./Stadt Münster.