Mehrheitlich unterstützt wird ein solches Embargo in der Anhängerschaft von SPD (62 Prozent), CDU/CSU (56 Prozent) und Grünen (73 Prozent). Die meisten Anhängerinnen und Anhänger von FDP (57 Prozent), AfD (78 Prozent) und Linke (65 Prozent) hingegen wollen, dass Deutschland weiterhin Gas und Öl aus Russland bezieht.
Um die Energieversorgung in den nächsten Jahren zu sichern, setzen 92 Prozent auf den beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien. Dagegen waren nur sieben Prozent. Eine längere Laufzeit von Atomkraftwerken befürworten 57 Prozent, dagegen waren 41 Prozent. 56 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass Kohlekraftwerke länger betrieben werden als geplant. 41 Prozent wollten das nicht.
Die wirtschaftlichen Sanktionen, die westliche Staaten wegen des Angriffskriegs in der Ukraine gegen Russland verhängt haben und die auch bei uns zu Nachteilen führen, halten 47 Prozent für gerade richtig. Für weitere 38 Prozent gehen die Sanktionen nicht weit genug. Lediglich elf Prozent sind der Meinung, diese Maßnahmen seien übertrieben, darunter mehrheitlich nur die Anhängerschaft der AfD (57 Prozent).
Anders als noch im Februar findet inzwischen auch eine Mehrheit (67 Prozent) Waffenlieferungen an die Ukraine richtig. Abgelehnt wird das weiter von 29 Prozent der Befragten. Dem Wunsch der Ukraine nach der Lieferung auch schwerer Waffen wie Panzern stehen die meisten aber weiter ablehnend gegenüber (63 Prozent). Lediglich 31 Prozent würden das gutheißen.
Die Furcht vor einer Eskalation des Konflikts über die Grenzen der Ukraine hinaus ist der Befragung zufolge groß. Demnach haben 75 Prozent Angst, dass es in Europa zu einem noch größeren Krieg kommen wird. 24 Prozent befürchten das nicht. Dass der russische Präsident Wladimir Putin auch Atomwaffen einsetzen könnte, bereitet 67 Prozent Sorgen, 31 Prozent sehen diese Gefahr nicht.
Für das "Politbarometer" befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 8. bis zum 10. März 2022 per Telefon 1345 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die Fehlerquote bei der repräsentativen Erhebung liegt ungefähr zwischen zwei und drei Prozent.
mt/cha
© Agence France-Presse