Aufgrund des Krieges in der Ukraine und der infolgedessen teilweise erheblichen Verunsicherung in der Bevölkerung hat das Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen ein Schreiben zum Thema "Katastrophenschutz / Notfallschutz" an die Kommunen übermittelt. Da insbesondere die Angriffe in den Bereichen von Kernkraftwerken in der Ukraine zu Nachfragen aus der Bevölkerung zum Notfallschutz und speziell zu den Vorkehrungen bezogen auf eine mögliche Jodblockade führen, hat das Innenministerium NRW mit diesem Schreiben folgenden aktuellen Sachstand mitgeteilt:
"Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als zuständige Bundesbehörden für die Überwachung der Umweltradioaktivität beobachten die Situation in der Ukraine aufmerksam. Damit sind sie in der Lage frühzeitig zu erkennen, ob es Entwicklungen gibt, die gesundheitlich relevant für Menschen in Deutschland sein könnten. Dies ist aktuell nicht der Fall.
Aufgrund der Entfernung zur Ukraine ist auch bei einem Austritt von Radioaktivität aus einem dortigen Kernkraftwerk nicht damit zu rechnen, dass eine Einnahme von Jodtabletten erforderlich werden könnte.
Unbeschadet dessen ist zu der sogenannte "Jodblockade" generell anzumerken, dass wir in Nordrhein-Westfalen über ein mehr als hinreichendes Kontingent an Jodtabletten verfügen. Die Jodtabletten sind dezentral auf die Kreise und kreisfreie Städte verteilt, womit sich die Vorlauf- und Bereitstellungszeiten im Bedarfsfalle erheblich verkürzen.
Bürgerinnen und Bürgern sollten dringend von einer selbstständigen Einnahme der Tabletten abgeraten werden. Eine Selbstmedikation mit hochdosierten Jodtabletten birgt erhebliche gesundheitliche Risiken, hat aktuell aber keinerlei Nutzen. Jodtabletten schützen nicht vor Strahlung, die von außerhalb den Körper trifft, oder vor der Wirkung anderer radioaktiver Stoffe außer Jod, die in den Körper aufgenommen worden sind. Jodtabletten sollten nur dann eingenommen werden, wenn die Katastrophenschutzbehörde dazu ausdrücklich auffordert. Weitere Informationen zur Jodblockade sind zu finden u.a. auf www.jodblockade.de."
Stadt Leverkusen