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Flucht vor Kämpfen gelingt

Mehr als 6600 Ukrainern gelingt die Flucht aus Mariupol und Kiew.

In der Ukraine haben sich am Samstag mehr als 6600 Menschen über Fluchtkorridore vor den Kämpfen in Sicherheit bringen können. Nach Angaben der Behörden konnten 4128 Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol fliehen. Weitere 1820 Menschen verließen die Hauptstadt Kiew über Fluchtkorridore.

In Kiew heulten am Samstagabend erneut die Sirenen, wie Bewohner in Online-Netzwerken mitteilten. Auch die Stadt Charkiw im Nordwesten wurde am Samstag weiter bombardiert, dabei wurden nach Angaben der örtlichen Behörden ein Mann und ein neunjähriges Kind getötet. Insgesamt starben in der russischsprachigen Großstadt seit Kriegsbeginn den örtlichen Behörden zufolge mindestens 500 Menschen.

In Mariupol wurde nach ukrainischen Angaben eine große Stahlfabrik schwer beschädigt. Die Abgeordnete Lesja Wasilenko veröffentlichte am Sonntag ein Video, das ihr zufolge eine Explosion im Werk der Asowstal-Gruppe zeigt und warnte vor schweren Umweltschäden. Ihr Kollege Serhij Taruta schrieb auf Facebook, die russischen Streitkräfte "haben die Fabrik praktisch zerstört". Der Generaldirektor von Asowstal, Enver Zkitischwili, erklärte es seien im Voraus Maßnahmen ergriffen worden, um die Umweltschäden im Falle eines Angriffs zu verringern.

Im Norden des Landes schilderte der Bürgermeister von Tschernihiw, Wladislaw Atroschenko, eine "absolute humanitäre Katastrophe" in seiner Stadt. "Das wahllose Artilleriefeuer in den Wohnvierteln geht weiter, Dutzende Zivilisten werden getötet, Kinder und Frauen", sagte er im Fernsehen. "Es gibt keinen Strom, keine Heizung und keine Wasserversorgung, die Infrastruktur der Stadt ist völlig zerstört". In einem bombardierten Krankenhaus "liegen die operierten Patienten bei einer Temperatur von 10 Grad in den Korridoren".

Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums gab es von Seiten der russischen Streitkräfte seit Kriegsbeginn am 24. Februar 291 Raketenangriffe und 1403 Luftangriffe. Der Vormarsch der russischen Bodentruppen gestaltet sich wegen des massiven ukrainischen Widerstands schwieriger als erwartet.

pe