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Einsatz auf Madagaskar: Trinkwasser für 20.000 Menschen

THW-Einsatzkräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) waren am 9. Februar vor Ort eingetroffen, um die Trinkwasserversorgung der madagassischen Bevölkerung in den Katastrophengebieten zu sichern.

Bonn/Antananarivo - Das Technische Hilfswerk (THW) hat nach sechs Wochen erfolgreich den Einsatz auf Madagaskar beendet. Anfang Februar hatten die Zyklone „Ana“ und „Batsirai“ auf Teilen der Insel die Infrastruktur großflächig zerstört. THW-Einsatzkräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) waren am 9. Februar vor Ort eingetroffen, um die Trinkwasserversorgung der madagassischen Bevölkerung in den Katastrophengebieten zu sichern. Während des Einsatzes verteilten sie insgesamt 370.000 Liter aufbereitetes Wasser und setzten Brunnen instand. THW-Präsident Gerd Friedsam lobt den Hilfseinsatz: „Mit ihrem Einsatz auf Madagaskar haben die SEEWA-Einsatzkräfte vor Ort lebenswichtige Unterstützung geleistet. Wie wichtig sauberes Wasser für Menschen und Natur ist betont auch der Weltwassertag, den die Vereinten Nationen jährlich am 22. März begehen.“

Insgesamt 37 THW-Einsatzkräfte, unterstützt von vier DLRG-Kräften, hatten in Mananjary an der Ostküste von Madagaskar eine Trinkwasseraufbereitungsanlage aufgebaut, die die Bevölkerung mit sauberem Wasser versorgte. Die Ehrenamtlichen untersuchten außerdem in der Region Mananjary die Wasserqualität bestehender Brunnen. In Zusammenarbeit mit den lokalen Wasserwerken überprüften beziehungsweise reinigten sie mehr als 40 Brunnen. Fünf Brunnen setzten sie wieder instand. Am 20. März flogen die letzten THW-Einsatzkräfte zurück nach Deutschland. Im Laufe des sechswöchigen Einsatzes unterstützte das THW außerdem die deutsche Botschaft in der madagassischen Hauptstadt und entsandte einen Logistik-Experten zum World Food Programme (WFP).

Damit die Versorgung der Bevölkerung auch nach Abreise der deutschen Einsatzkräfte gesichert ist, hat das THW Mitarbeitende örtlicher Hilfsorganisationen und der Wasserwerke darin ausgebildet, Brunnen zu reinigen und gegebenenfalls zu reparieren. Dadurch können nun täglich rund 20.000 Menschen mit frischem, sauberem Wasser versorgt werden. „Mit den Schulungen förderte das THW praktische Hilfe zur Selbsthilfe. Ich bin stolz auf diese Leistung der Helferinnen und Helfer auf Madagaskar“, hebt THW-Präsident Friedsam den langfristigen Effekt des THW-Einsatzes hervor.

Erschwert worden war der Einsatz Ende Februar durch das Aufziehen eines weiteren Zyklons, der die Ehrenamtlichen dazu zwang, in sichere Unterkünfte in der Hauptstadt Antananarivo zurückzukehren. Dank der frühzeitigen Warnung kamen weder THW-Kräfte noch ihr Equipment zu Schaden. Nach Abklingen des Zyklons wurden die Arbeiten an der Ostküste wieder aufgenommen.

Nach Unwettern mit großflächigen Zerstörungen ist die schnelle Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser entscheidend. Um darauf hinzuweisen, wie wichtig diese Ressource für Mensch und Natur ist, haben die Vereinten Nationen (UN) im Jahr 1993 den 22. März zum Tag des Wassers ausgerufen. Denn ohne sauberes Trinkwasser können Menschen nicht überleben. Daher hat sich das THW als technisch-logistische Einsatzorganisation des Bundes unter anderem auf diesen Bereich spezialisiert: Neben 13 Fachgruppen Trinkwasserversorgung in Deutschland verfügt das THW über die Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland mit mehr als 200 Einsatzkräften. Mit der SEEWA leistet das THW in Katastrophengebieten überall auf der Welt schnelle Hilfe. Zu ihren Aufgaben gehören die mobile Trinkwasseraufbereitung, die Instandsetzung zerstörter Wasserversorgungssysteme und die fachtechnische Beratung. In der humanitären Soforthilfe setzt das THW derzeit verschiedene Trinkwasseraufbereitungsanlagen ein, die stündlich bis zu 5.000 Liter Trinkwasser nach Standard der Weltgesundheitsorganisation (WHO) produzieren können. 


THW

Titelbild: Madagaskar 2022-03/ Sebastian Klein/ THW