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Demenz: Eine Herausforderung für Angehörige

Wer an Demenz erkrankt ist, der leidet an mehr als nur der oft entschuldigend angeführten Vergesslichkeit. Das Spektrum der Symptome ist breiter gefächert als gemeinhin bekannt. Doch es gibt viel, was Betroffene und auch deren Angehörige tun können, um die Folgen für den Patienten abzumildern.

Dr. med. Matthias Pawlowski, Leiter des demenzsensiblen Krankenhauses am UKM./ UKM

Münster - (ukm/aw) - In einer alternden Gesellschaft wird der gute Umgang mit von Demenz betroffenen Patientinnen und Patienten immer wichtiger. Häufig sind es gar nicht die Betroffenen selbst, die erste Anzeichen dieser progredienten Erkrankung bei sich verspüren. Oft sind es die Angehörigen, die Veränderungen in der Merkfähigkeit und im Verhalten bemerken. „Wenn sich die Patientinnen und Patienten in unserer Gedächtnissprechstunde vorstellen, gehen wir der Ursache dieser Veränderungen wissenschaftlich valide sehr genau auf den Grund“, sagt Dr. Matthias Pawlowski, Leiter des demenzsensiblen Krankenhauses und Oberarzt der Neurologie am UKM (Universitätsklinikum Münster). Anhand konkreter Testungen kann so schnell Aufschluss darüber erhalten werden, was die Ursache für eine kognitive Verschlechterung sein könnte. „Nicht in jedem Fall handelt es sich bei den Einschränkungen um eine neuro-degenerative Erkrankung“, sagt Pawlowski, räumt aber ein, dass in den meisten Fällen die Diagnose Alzheimer oder Frontotemporale Demenz (FTD) lautet, die beide nicht reversibel sind. 

Fabienne Tegelkamp, Gesundheits- und Krankenpflegerin, berät in der Angehörigenberatung und ist Mitglied des Delir-Präventionsteams./ UKMWas empfehlen die UKM-Demenzexperten Patienten, bei denen die Erstdiagnose gestellt wurde? Ebenso wichtig: Wie kann die Familie die Betroffenen begleiten und stützen? „Ein wesentlicher Teil der Demenzversorgung am UKM ist unsere Angehörigenberatung, die sich unter anderem auch um die häusliche Nachsorge kümmert“, weiß Fabienne Tegelkamp, Gesundheits- und Krankenpflegerin und gleichzeitig Teammitglied des demenzsensiblen Krankenhauses. Dieses Team kümmert sich um alle Patienten über 65 Jahre, die – mit welcher Grunderkrankung auch immer – am UKM stationär in Behandlung sind. „Unser Team ist spezialisiert auf die Vermeidung, Erkennung und Behandlung eines Delirs, einer sehr typischen Folge bei Älteren nach Operationen.“ Die Komplikation eines Delirs, so ergänzt Pawlowski, sei typischerweise in vielen Fällen ein erster Anhaltspunkt für eine möglicherweise bisher unerkannte demenzielle Erkrankung.

Das Konzept "Demenzsensibles Krankenhaus" wurde von einem Team aus Psychiatrie, Neurologie, Innerer Medizin, Unfallchirurgie und Pflegedirektion des UKM erarbeitet und ihm schließen sich mittlerweile bundesweit auch andere Krankenhäuser an. Im Zentrum stehen die Delir-Vermeidung, die Angehörigenberatung, der Besuchsdienst und ein spezielles Geriatrisches Konzept für Patienten Ü75 Jahren.

In unserem online-Talk stellen wir Interessierten das Gesamtpaket der Demenzversorgung am UKM am Montag, 28. März, um 18 Uhr auf dem YouTube-Kanal des UKM (Kanalname: „Universitätsklinikum Münster“) vor.

Die Teilnahme ist bequem von zuhause ohne Anmeldung oder das Herunterladen einer Software möglich. Fragen zum Thema können Interessierte vorab per E-Mail an ukm-sprechstunde@ukmuenster.de senden, um diese anonym im Live-Gespräch beantworten zu lassen. Alternativ kann der Live-Chat während der Veranstaltung genutzt werden. Weitere Informationen unter www.ukm-sprechstunde.de.


UKM

Foto: Fabienne Tegelkamp, Gesundheits- und Krankenpflegerin, berät in der Angehörigenberatung und ist Mitglied des Delir-Präventionsteams./ UKM