Abstiegskandidat Fortuna Düsseldorf hat auch gegen zehn Wölfe einen wichtigen Befreiungsschlag verpasst, bleibt unter dem neuen Trainer Uwe Rösler aber immerhin ungeschlagen. Die Rheinländer erkämpften sich am 21. Spieltag beim VfL Wolfsburg ein 1:1 (1:0), Matthias Zimmermann (13.) sicherte seinem Team mit seinem Treffer einen weiteren wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt.
Für die zu Hause abermals wenig überzeugenden Wölfe traf Renato Steffen (50.) in Unterzahl zum insgesamt gerechten Unentschieden. Neuzugang Marin Pongracic (48.) sah von Schiedsrichter Tobias Stieler nach Videobeweis die Rote Karte.
Vier Tage nach dem Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals präsentierte sich Düsseldorf lange Zeit nicht wie ein Anwärter auf die 2. Liga. Doch am Ende fehlte dem Team ein bisschen die Abgezocktheit, um den Sieg gegen die individuell besseren Wolfsburger perfekt zu machen.
Für die ambitionierten Niedersachsen ist der Punkt eigentlich zu wenig, als Tabellenzehnter dümpelt die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner im Niemandsland der Liga umher. Bei den Fans wächst deswegen der Unmut. "Wir wollen Euch kämpfen sehen", sangen sie immer wieder.
"Wir haben eine ordentliche Woche hinter uns. Und ich bin mir sicher, dass wir genug Saft haben, um das Spiel in Wolfsburg genauso anzugehen, wie die letzten beiden – nämlich mit dem gleichen Elan und dem gleichen Willen, den Gegner unter Druck zu setzen", hatte Rösler vor der Partie gesagt. Und sein Team trat dann vor 23.445 Zuschauern tatsächlich sehr lange ziemlich selbstbewusst auf, spielte nicht wie ein Abstiegskandidat. Folgerichtig brachte Zimmermann die Gäste nach einer schönen Kombination in Führung.
Bei Wolfsburg machte sich lange immer wieder das Fehlen von Düsseldorf-Schreck Wout Weghorst als Anspielstation in der Spitze bemerkbar. Der Niederländer, der in der Bundesliga gegen kein anderes Team so oft wie gegen die Fortuna (fünf Mal) traf, kam wegen den Nachwehen einer Oberschenkelzerrung erst zur zweiten Hälfte für den enttäuschenden Daniel Ginczek von der Bank.
Die Hausherren blieben insgesamt beim Herausspielen von Chancen wieder einmal unkreativ. Und während Düsseldorf auch nach dem Zimmermann-Treffer nicht aufhörte Fußball zu spielen, blieb der Werksklub bis kurz vor der Pause ohne echte Möglichkeit. Den unplatzierten Schuss von Xaver Schlager (43.) hielt Florian Kastenmeier dann aber ohne Probleme.
Nach dem Wiederanpfiff wurde es hektisch. Erst wurde Pongracic wegen eines Ellenbogenschlags des Feldes verwiesen, dann glich Wolfsburg nur Sekunden später in Unterzahl aus. Steffen köpfte dabei nach einer Flanke aus kurzer Distanz ein.
Auch mit einem Mann weniger auf dem Platz versuchte Wolfsburg danach weiter Druck aufzubauen, das Team suchte mit Drang den Weg nach vorne. Düsseldorf hatte damit zu kämpfen, weiterhin sicher in der Defensive zu stehen und probierte über Konter Nadelstiche zu setzen.
Wolfsburg hatte seine Besten in Schlager und Steffen, bei Düsseldorf überzeugten Erik Thommy und Zimmermann.
© 2008-2020 Sport-Informations-Dienst