Münster - (SMS) - Vor Wochenfrist hatte Lublin (Polen) die deutsche Partnerstadt Münster um Transfer, Unterbringung und Versorgung von 100 Geflüchteten gebeten – Lublin ist das Drehkreuz für ukrainische Schutzsuchende, rund 30.000 Geflüchtete sollen dort aktuell versorgt werden. Wenige Stunden vor Abfahrt zweier eigens gecharterter Busse hat Lublin die Unterstützungsanfrage nun zurückgezogen.
"Wir sind ob der Kurzfristigkeit dieser Absage zwar überrascht, können aber die Beweggründe durchaus nachvollziehen", so Wolfgang Heuer, Leiter des Krisenstabs, "vor Ort haben sich offenbar keine Geflüchteten gefunden, die ins 1200 Kilometer entfernte Münster gebracht werden wollen – ähnliche Eindrücke nehmen wir auch hier in unseren Unterkünften wahr: Die Menschen wollen möglichst in der Nähe ihrer Heimat und der Angehörigen sein, um bald wieder zu ihnen zurückkehren zu können. Ich verstehe das."
In Münster waren bereits Vorkehrungen zur kurzfristigen Aufnahme getroffen worden, um so auch die Partnerstadt zumindest ein wenig zu entlasten. Unter anderem stand Begleitpersonal für die Reise zur medizinischen und dolmetschenden Unterstützung bereit, vor Ort hatten sich Stadt und Hilfsorganisationen auf die Ankunft vorbereitet. "Natürlich respektieren wir die Entscheidung der Geflüchteten und erneuern gerne unser Angebot, alle Hilfen zur Verfügung zu stellen, die gefragt und uns auch möglich sind", so Heuer.
Stadt Münster
Foto: Notunterkunft Hiltrup/ Amt für Kommunikation/ Stadt Münster