Abramowitsch, der sich zum Verkauf seiner Chelsea-Anteile entschlossen hat, und die Ukrainer hätten in diesem Monat nach einem Treffen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew "Symptome einer mutmaßlichen Vergiftung" aufgewiesen. Eine mit den Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau vertraute Quelle bestätigte dies der Nachrichtenagentur AFP.
Ein Vertrauter Abramowitschs sagte dem Wall Street Journal, es sei unklar, wer hinter dem Vorfall stehen könnte. Auch hätten westliche Experten keine Erklärung für die Symptome liefern können.
Medienberichten zufolge ist Abramowitsch in die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine involviert. Er soll in den vergangenen Wochen mehrmals zwischen den beiden Ländern und weiteren Orten, an denen verhandelt wurde, hin- und hergereist sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Sonntag betont, seine Regierung habe Unterstützungsangebote von russischen Geschäftsleuten erhalten, darunter auch Abramowitsch.
Die drei Männer litten dem Bericht zufolge unter geröteten Augen, schmerzhaftem Tränenfluss und sich ablösender Haut an Gesicht und Händen. Die Symptome hätten sich dann aber wieder verringert. "Das hat leider tatsächlich stattgefunden", sagte die informierte Quelle zu AFP.
Die Quellen des Wall Street Journal verdächtigen der Zeitung zufolge Hardliner in Moskau. Diese wollten die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine für ein Ende des Ukraine-Kriegs sabotieren.
Chelsea war ebenfalls unter die Sanktionen der britischen Regierung und der EU gefallen. Die Mannschaft von Teammanager Thomas Tuchel darf derzeit keine Spieler verpflichten oder Verträge verlängern, auch der Verkauf von Eintrittskarten und Merchandising-Artikeln ist untersagt. Kosten für Reisen zu Auswärtsspielen unterliegen einer sehr niedrigen Grenze.
Zuletzt gab es Lockerungen beim Ticketverkauf. Demnach dürfen Chelsea-Fans nun auch wieder Eintrittskarten für Auswärtsspiele ihres Klubs erwerben, der Verkauf von Tickets bei Heimspielen in der Premier League bleibt dem Champions-League-Sieger jedoch untersagt.
Der russische Milliardär Abramowitsch soll laut Wall Street Journal eine wichtige Vermittlerrolle nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine übernehmen. So soll Präsident Selenskyj seinen US-Amtskollegen Joe Biden gebeten haben, den 55-Jährigen von den Sanktionen auszunehmen. Diese waren nicht von den USA verhängt worden.
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