Münster - (ots) - Die AGRAVIS Raiffeisen AG bietet ab diesem Jahr der Landwirtschaft das Programm "Zukunft Erde" an. Ziel ist es, den Aufbau von Humus auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu fördern. Kooperationspartner der AGRAVIS bei dem Programm ist die RWA Raiffeisen Ware Austria AG, die mit "Zukunft Erde" vor eineinhalb Jahren in Österreich erfolgreich gestartet ist. Mittlerweile machen bereits mehr als 150 Landwirt:innen aus Österreich mit.
Chancen für die Landwirtschaft
Um eine Treibhausgasneutralität zu erreichen, ist die kontinuierliche Bindung von CO2 aus der Atmosphäre unerlässlich - für die Landwirtschaft eine große Aufgabe und Chance zugleich. Denn Böden dienen weltweit als der größte Speicher für organischen Kohlenstoff und sind somit für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung. Im Boden ist vor allem der Humusgehalt ausschlaggebend für die Menge des dort gebundenen Kohlenstoffs, der somit der Atmosphäre entzogen wird. Neben diesem positiven Klimaeffekt bietet ein hoher Humusgehalt auch der Landwirtschaft zahlreiche Vorteile: eine verbesserte Wasser- und Nährstoffspeicherung, ein aktives und vielfältiges Bodenleben sowie einen stärkeren Erosionsschutz. Der fruchtbarere Boden gewährleistet zudem gesunde Pflanzen und damit eine höhere Ertragssicherheit.
Erfolgreiche Landwirtschaft mit Umwelt- und Klimaschutz vereinen
"Uns ist wichtig, eine betriebswirtschaftlich erfolgreiche Landwirtschaft mit Umwelt- und Klimaschutz zu vereinen. Das Programm 'Zukunft Erde' macht genau dies möglich und zeigt, dass sich beides nicht gegenseitig ausschließen muss", beschreibt Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG.
Damit Landwirt:innen einen Humusaufbau auf ihren Flächen erreichen, bietet die AGRAVIS im genossenschaftlichen Verbund Produkte und Beratung für regenerative Landnutzungskonzepte an. "Die Beratung ist dabei ein sehr wichtiges Element. Gemeinsam planen wir angepasste Anbausysteme und beraten zur Optimierung der bisherigen Betriebszweige im Sinne der regenerativen Landwirtschaft", erklärt Anna Baumgärtel, Business Development Managerin im Pflanzenbau, das Konzept, das hinter dem Programm "Zukunft Erde" steht. An dem Programm teilnehmen können sowohl konventionell als auch biologisch wirtschaftende Betriebe. Um eine langfristige Kohlenstoffspeicherung zu gewährleisten, sollte die Dauer mindestens sechs Jahre bis maximal vierzehn Jahre umfassen. Interessierte Landwirt:innen, können sich perspektivisch über Delos, AGRAVIS NetFarming oder Acker24 anmelden. In 2022 startet das Programm mit Pilot-Genossenschaften und ersten landwirtschaftlichen Betrieben.
Analyse und finanzielle Gegenleistungen
Entscheiden sich Landwirt:innen dafür teilzunehmen, werden als erstes vor Ort GPS-basierte Bodenproben entnommen und der Humusgehalt bestimmt. Die Analysen werden in Zusammenarbeit mit der LUFA und Eurofins erstellt. Nach frühestens drei Jahren kann die zweite Beprobung erfolgen und der Humusgehalt wird erneut ermittelt. Sollte der Humusaufbau - und damit die Bindung von CO2 erfolgt sein - erhalten die landwirtschaftlichen Betriebe durch den Verkauf von CO2-Herkunftsnachweisen eine finanzielle Gegenleistung. Unternehmen, die sich auf freiwilliger Basis klimaneutral stellen möchten, können die Zertifikate erwerben. Die Höhe des Erlöses ist abhängig vom Vermarktungspreis für CO2-Herkunftsnachweise zum jeweiligen Zeitpunkt. Im Falle einer Humussteigerung im Zeitraum des Programms erhalten Landwirt:innen ein CO2-Herkunftsnachweis und eine Auszahlung.
AGRAVIS Raiffeisen AG
Bild: Ein hoher Humusgehalt verbessert die Wasser- und Nährstoffspeicherung und fördert ein aktives und vielfältiges Bodenleben. / AGRAVIS Raiffeisen AG