Das Bundeswirtschaftsministerium hat am Mittwoch die Frühwarnstufe im Notfallplan Gas ausgerufen. Das Ministerium sieht konkrete Hinweise dafür, dass sich die Gas-Versorgungslage erheblich verschlechtern kann. Zuvor hatten die europäischen Regierungschefs die russische Forderung abgelehnt, dass Gaslieferungen in Rubel bezahlt werden sollen.
„Die Ausrufung der Frühwarnstufe ändert für die Gas- und Fernwärmekunden in Münster akut nichts. Wir – die Stadtwerke und Stadtnetze Münster – bereiten uns seit Kriegsbeginn vorsorglich auf ein solches Notfallszenario vor“; sagt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender des Stadtwerke-Konzerns. „Die Gasversorgung in Münster ist sicher und gesichert.“
Haushalte und soziale Einrichtungen sind besonders geschützt
Insbesondere Haushalte und schützenswerte Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Pflegeheime gehören nach dem Notfallplan zu den besonders geschützten Gas-Kunden. Ihre Versorgung hat Vorrang vor großen Industrieabnehmern. Auch Fernwärmekraftwerke, die wie das Hafenkraftwerk Wärme für diese Gruppen erzeugen, sind als schützenswert eingestuft und werden weiterhin mit Gas versorgt.
Die Frühwarnstufe ist die erste von insgesamt drei Warnstufen im Notfallplan Gas der Bundesregierung - Stufe zwei ist die Alarmstufe, Stufe drei die Notallstufe. In der Frühwarnstufe geht es zunächst darum, dass sich die Marktakteure und die Politik auf mögliche Engpässe einstellen und einen gemeinsamen Krisenstab bilden. Das betrifft Gashändler und Lieferanten sowie die Betreiber von Gasfernleitungen und den überregionalen Gasnetzen. Die großen Netzbetreiber informieren die Bundesregierung laufend und sehr eng über die Lage der Gasversorgung.
Als lokaler Netzbetreiber in Münster entscheiden die Stadtnetze Münster nicht selbst über Maßnahmen, die die Gasversorgung stabilisieren. Sie können in weiteren Stufen von den großen Netzbetreibern zu Maßnahmen angewiesen werden, die den Gasverbrauch senken - beispielsweise indem sie bei großen industriellen Abnehmern die Gasflüsse drosseln.
Stadtwerke Münster GmbH