Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Mit Maske durch die nächsten Wochen

Es besteht eine massive Infektionslage im Kontrast zu den Landesregelungen. Ein steigender Druck ist in den Kliniken, Praxen und der Pflege vorhanden.

Münster - (SMS) - Weit über 10 000 zeitgleich Infizierte, die Inzidenz bei 1815 und nun die bundesweite Aufhebung nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen: "Das ist vom Zeitpunkt her nicht überzeugend, auf der anderen Seite ist der Weg hin zu eigenverantwortlichem Handeln grundsätzlich richtig. Dabei sind nun vor allem Ältere zu schützen, Infizierte sollten sich isolieren und die bekannten Hygieneregeln sollten inzwischen selbstverständlich sein", so Wolfgang Heuer, Leiter des Krisenstabs in der Sitzung am Mittwochmittag.

Die täglich vielen Hundert Neuansteckungen stellen das Gesundheitsamt, aber auch die hiesigen Kliniken, Praxen und Pflegeeinrichtungen vor erhebliche Probleme: das gesamte münstersche Gesundheitswesen hat bereits unter den aktuell noch geltenden Quarantäne- und Isolations-Regelungen kaum Aussicht auf Besserung, "aber der Druck wird noch deutlich zunehmen", so Prof. Alex Friedrich (Ärztlicher Direktor UKM) vor dem Krisenstab. "Es ist unrealistisch, dass die Gesellschaft Corona nicht mehr bekämpfen muss, die Krankenhäuser dies aber weiterhin unter fast unveränderten Bedingungen leisten sollen. Es kann darauf hinauslaufen, dass wir ab Herbst nicht mehr schützen können, sondern vor allem reparieren müssen."

Wichtiger Basisschutz

Der Krisenstab empfiehlt ausdrücklich das Tragen einer Maske mindestens in stark frequentierten oder sehr personennahen Bereichen des öffentlichen Lebens – so beispielsweise in Warteschlangen, bei Festivitäten oder auch im ÖPNV. "Die allgemein bekannten AHA+L-Regeln bieten nach wie vor einen Basisschutz, die Schutzimpfung bewahrt zudem weitestgehend vor einer schweren Covid-Erkrankung, wie uns die Datenlage bestätigt", so Heuer.

Der Krisenstab spricht überdies aufgrund der hohen Inzidenz in Münster die Empfehlung zum Tragen einer Maske zunächst bis Osterferienbeginn auch für den schulischen Betrieb aus. Das Schulministerium hatte zwischenzeitlich bereits mitgeteilt, dass die Maskenpflicht im Unterricht zum 4. April – also noch eine Woche vor Ferienbeginn – aufgehoben werde.

Schutzmaßnahmen in den Flüchtlingsunterkünften

Die Vermittlung von Corona-Schutzmaßnahmen und Impfterminen erfolgt darüber hinaus auch in den Flüchtlingsunterkünften. Rund 100 Personen aus der Ukraine haben ihren Impfschutz in Münster bereits erhalten, weitere Termine sind ab der kommenden Woche anberaumt. Impftermine können auch weiterhin in der städtischen Impfstelle im Jovel (Albersloher Weg) wahrgenommen werden – unter www.impfen.ms können Termine kostenfrei gebucht werden; die jüngst angepassten Öffnungszeiten sind dort aufgeführt.

Darüber hinaus bleibt die bisherige 3G-Regelung in städtischen Dienstgebäuden bis auf Weiteres bestehen. "Es steht Unternehmen und Behörden natürlich frei, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und weiterhin eine Masken-Vorschrift oder die 3G-Regelung beizubehalten. Ich ermuntere zu einer entsprechenden Risikobewertung," so Heuer.

Die aktuellen Impfquoten in Münster:

Von der hiesigen Bevölkerung in Münster (Gesamtzahl) gelten mehr als 89,5 Prozent als mindestens vollständig geimpft. Von der tatsächlich impfbaren Bevölkerung (also 5+ Jahre) sind es sogar 94 Prozent. Ihre erste Auffrischungsimpfung haben bereits 78 Prozent erhalten. Ergänzend: Der als besonders vulnerabel geltende Bevölkerungsteil (60+) ist demnach zu 98,3 Prozent vollständig geimpft und zu 90,9 Prozent geboostert.

Die aktuellen Testzahlen in Münster:

Zwischen 17 000 und 20 000 Menschen (also jede/r 17. Einwohnende, in NRW: jede/r 22.) lassen sich täglich an den Bürgerteststellen Münsters auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen. Die Positivenrate liegt aktuell bei 7 Prozent (NRW-Schnitt 6,9 Prozent). 


Stadt Münster