Die 23 Mitglieder der Opec+ erklärten nach ihrem Ministertreffen in Wien, Grund für die aktuellen Schwankungen auf dem Ölmarkt seien "geopolitische Entwicklungen" - die "Fundamentaldaten" hätten sich nicht geändert. Beobachter hatten mit der nur moderaten Ausweitung gerechnet.
Die 13 Mitgliedsländer der von Saudi-Arabien angeführten Opec und ihre zehn Partner hatten die Förderung im ersten Coronajahr 2020 massiv gedrosselt, weil die Preise mangels Nachfrage eingebrochen waren. 2021 beschloss die Opec+ dann, die Förderung langsam wieder auszuweiten; die Entscheidung wird monatlich überprüft. Die USA hatten die Opec+ zuletzt aufgefordert, die Förderung stärker zu erhöhen.
Die Befürchtungen angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs für die Energieversorgung haben den Ölpreis weiter nach oben getrieben; zwischenzeitlich erreichte er den höchsten Stand seit dem Jahr 2014. Aktuell liegt er knapp über 100 Dollar (knapp 90 Euro) pro Barrel (159 Liter). Am Donnerstag sank er, weil US-Präsident Joe Biden offenbar plant, mehrere Monate lang eine Million Barrel Öl pro Tag aus den US-Reserven freizugeben. Biden will sich am Abend (MESZ) äußern.
ilo/ju
© Agence France-Presse