Münster - (lwl) - Der digitale Themenabend am Mittwoch (13.4.) um 18 Uhr im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster nimmt den 4. Internationalen Tag der Provenienzforschung zum Anlass, um im Internet über die aktuelle Forschung im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zu sprechen.
Im Fokus steht die Suche nach Kunstwerken, die in der Zeit von 1933 bis 1945 ihren zu-meist jüdischen Besitzer:innen durch das nationalsozialistische Regime unrechtmäßig entzogen wurden. Die Besitzer:innen mussten Objekte aufgrund von Flucht zurücklassen, wurden gezwungen, Werke zu verkaufen oder die Kunst wurde ihnen geraubt. Die Objekte gelangten in Umlauf, während das Wissen über ihre Herkunft und die Schicksale ihrer Vorbesitzer:innen erst verschwiegen, später vergessen wurden.
Zur Klärung der Erwerbswege gibt es am LWL-Museum für Kunst und Kultur seit 2018 die Projektstelle für Provenienzforschung mit Unterstützung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Ziel der Forschung ist es, herauszufinden, ob sich auch im LWL-Kunstmuseum NS-Raubkunst befindet.
Der digitale Themenabend vermittelt einen Einblick der Forschung anhand von einzelnen Objektbiographien der Sammlung. Welche Hinweise geben Spuren auf dem Objekt auf die Geschichte hinter einem Bild? Was ist von Fotos, Briefen, Ausstellungs- und Auktionskatalogen über ein Objekt zu erfahren? Eine lückenlose Rekonstruktion der Objektbiografie gelingt trotz aufwändiger Recherche nicht immer, denn verloren gegangene Quellen und andere Fährten führen immer wieder in Sackgassen.
Die Teilnehmer:innen haben die Möglichkeit, sich digital mit Provenienzforscherin Eline van Dijk und den Kunstvermittler:innen des Hauses auszutauschen und Fragen über den Chat zu stellen. Die Veranstaltung wird kostenfrei via Zoom übertragen, eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Meeting-ID: 64268704653, Kenncode: 95329711.
Das LWL-Museum veranstaltet einmal im Monat einen digitalen Themenabend auf der Plattform Zoom. Dabei kommen Wissenschaftler:innen und Kunstvermittler:innen ins Gespräch und durchleuchten Werke des Museums zu einem ausgewählten Thema.
Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)
Bild: Was ist die Geschichte hinter diesem Bild? Unter anderem die Provenienz des Werkes Charles-Francois Daubigny, Häuser in Optevoz, mit Apfelbaum (Maisons à Optevoz, Le Pommier), um 1850/1860, ist Teil des Digitalen Themenabends (13.4.) im LWL-Museum für Kunst und Kultur./ LWL/Hanna Neander