Der deutsche BWI-Vizepräsident Dietmar Schäfers bezog sich bei seiner Beurteilung in einer Mitteilung seiner in Panama ansässigen Organisation auf Informationen aus erster Hand. "Die Gastarbeiter berichten, dass sich ihre Situation deutlich verbessert hat. Das gilt sowohl für den Arbeitsschutz, aber auch für die Essensversorgung, die Bezahlung und die Standards bei der Unterbringung", erklärte Schäfers.
Die Aussagen über Fortschritte führte Schäfers auf seit 2017 stattfindende Kontrollen des BWI mit dem für die WM-Organisation zuständigen Supreme Committee zurück. "Der Fußball bringt damit am Golf in Sachen Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Bezahlung einiges ins Rollen", resümierte Schäfers.
Der Arbeitervertreter betonte in dem Zusammenhang allerdings auch ausdrücklich seine Enttäuschung über fehlendes Engagement des Fußball-Weltverbandes FIFA. "Außer vollmundigen Äußerungen von Präsident Gianni Infantino, der kaum eine Gelegenheit auslässt, die Arbeitswelt in Katar zu loben, fehlt es ganz konkret an der Unterstützung der FIFA", kritisierte der Gewerkschafter die einseitige Interessenlage der WM-Veranstalter: Es könne nicht sein, meinte Schäfers, dass sich die FIFA in erster Linie um das Business sorge, nicht aber um die Lage derer, die die Infrastruktur rund um die WM errichten.
Zur Verhinderung von Rückschritten nach dem WM-Turnier strebt Schäfers Organisation nach eigenen Angaben auch mit Unterstützung mehrerer WM-Sponsoren zeitnah die Einrichtung eines "Migrant Workers Center" in Dohas Hauptstadt Katar als Anlauf- und Beschwerdestelle für ausländische Arbeitnehmer an. Laut Schäfer hat das katarische Arbeitsministerium inzwischen auch schon eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben.
"Es kommt darauf an", erklärte Schäfers, "dass die Fortschritte über die WM hinaus Bestand haben. Die Beschäftigten brauchen eine gemeinsame Stimme. Dazu kann das Center einen enormen Beitrag leisten."
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