"Wir verteidigen auch euch, jeden in Europa", sagte Klischko am Mittwoch in einer live übertragenen Ansprache im Stadtrat von Kiews Partnerstadt Leipzig. Die ukrainischen Bürger und Soldaten verteidigten nicht nur ihre Familien und Häuser, sondern auch "unsere Werte und Prinzipien".
Die Ukraine wolle Teil von Europa sein. "Wir wollen nicht in einem Land leben, wo es keine Menschenrechte, keine Pressefreiheit und keine demokratische Werte gibt", sagte Klitschko. Er dankte Deutschland ausdrücklich für die Hilfe und Unterstützung unter anderem durch die Lieferung von Lebensmitteln und Waffen.
Er hoffe weiterhin auf eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Krieges, auch wenn er diese derzeit nicht sehe. Es gebe nur zwei Möglichkeiten: den Druck auf Russland durch Sanktionen zu erhöhen oder weiter zu kämpfen, auch wenn niemand sagen könne, wie lange dieser Krieg noch gehe - "Wochen, Monate und - ich hoffe nicht - Jahre", sagte Klitschko.
Es hänge alles auch von der Weltgemeinschaft ab, die "mit gleicher Stimme" Druck auf den Kreml ausüben müsse, den Krieg zu beenden. Es sei "die gemeinsame Aufgabe, so schnell wie möglich Frieden in Europa, in die Ukraine zu bringen" und damit Stabilität in die ganze Region.
Kiew ist seit mehr als 60 Jahren Leipzigs Partnerstadt. Leipzig hat mittlerweile rund 8000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen.
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