Bei den angeblichen britischen Kriegsgefangenen handelt es sich dem russischen Staatssender WGTRK zufolge um Aiden Aslin und Shaun Pinner, die im Ukraine-Krieg für Kiew gekämpft haben sollen. In dem Video äußern sich die beiden Männer nicht dazu, ob sie von der russischen Armee oder den pro-russischen Separatisten in der Ostukraine festgehalten werden.
Auch der Ort der Aufnahme war zunächst unklar. Russischen Medienberichten zufolge wurden die Männer in der seit Wochen heftig umkämpften südukrainischen Hafenstadt Mariupol festgenommen.
Befragt werden die beiden Männer in dem Video von dem WGTRK-Journalisten Andrej Rudenko. Er zeigt ihnen ein in der vergangenen Woche veröffentlichtes Video von Medwedtschuks Frau Oxana Martschenko, in dem diese den Austausch ihres Mannes gegen die beiden Briten fordert. Die beiden Gefangenen bitten daraufhin ihrerseits auf Englisch um einen solchen Austausch.
Der pro-russische Unternehmer Medwedtschuk war in der vergangenen Woche in der Ukraine festgenommen worden. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, ukrainische Militärgeheimnisse an Moskau weitergegeben zu haben. Er war im vergangenen Jahr des Hochverrats angeklagt und unter Hausarrest gestellt worden. Kurz nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar war er aber untergetaucht, vergangene Woche wurde er dann gefasst.
In dem vom ukrainischen Geheimdienst SBU veröffentlichten Video blickt der schwarz gekleidete Medwedtschuk direkt in die Kamera und richtet sich an die Staatschefs Russlands und der Ukraine: "Ich möchte den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bitten, mich gegen die ukrainischen Verteidiger und Bewohner von Mariupol auszutauschen."
Medwedtschuk gilt als enger Putin-Vertrauter. Der Kreml-Chef ist nach Angaben des Unternehmers Patenonkel seiner jüngsten Tochter. Mit einem geschätzten Vermögen von 620 Millionen Dollar gilt Medwedtschuk als der zwölftreichste Ukrainer.
Selenskyj hatte Moskau in der vergangenen Woche angeboten, Medwedtschuk gegen ukrainische Kriegsgefangene auszutauschen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte daraufhin erklärt, Medwedtschuk sei "kein russischer Staatsbürger".
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