Nach mehreren Raketenstarts hatte Pjöngjang am Sonntag den Test eines neuen Waffensystems für taktische Atomwaffen bekanntgegeben. Der US-Gesandte und sein südkoreanischer Kollege Noh Kyu Duk verurteilten nach Beratungen in Seoul das "eskalierende Verhalten" Pjöngjangs und forderten eine "starke Antwort" darauf.
"Wir haben auch darüber gesprochen, wie wir auf zukünftige Aktionen Nordkoreas reagieren sollen, einschließlich eines möglichen Atomtests", sagte Kim vor Journalisten. Die US-Regierung sei jederzeit zu Gesprächen mit Pjöngjang ohne Vorbedingungen bereit. Washington habe "die Tür zur Diplomatie nicht zugeschlagen", bekräftigte der Sondergesandte.
Während seines fünftägigen Besuchs in Südkorea finden auch die jährlichen gemeinsamen Militärübungen Seouls und Washingtons statt, die am Montag begannen. Die Verbündeten veranstalten regelmäßig Manöver, die die kommunistische Führung in Pjöngjang als "Generalprobe für einen Krieg" bezeichnet.
In den vergangenen Jahren waren die Manöver zurückgefahren worden, um die seit 2019 auf Eis liegenden Atomgespräche mit Nordkorea zu erleichtern. Der südkoreanische Generalstab betonte zudem, dass es sich diesmal um "Computersimulationen und nicht um ein echtes militärisches Manövertraining" handele.
Pjöngjang hat seit 2017 keine Atomwaffen mehr getestet. Zuletzt ließ Machthaber Kim Jong Un aber eine ganze Reihe von Raketen testen. Das nordkoreanische Militär feuerte dabei auch erstmals seit 2017 wieder eine Interkontinentalrakete ab.
Am Wochenende gab die Führung in Pjöngjang zudem einen Test für ein neues Waffensystem für taktische Atomwaffen bekannt. Die "taktische Lenkwaffe neuen Typs" sei von "großer Bedeutung" für "die Steigerung der Effizienz beim Einsatz taktischer Atomwaffen", meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Machthaber Kim war demnach bei dem Test vor Ort. Wann der Test genau stattfand, wurde jedoch nicht mitgeteilt.
Auf Satellitenbildern waren zuletzt zudem Anzeichen für neue Aktivitäten auf dem nordkoreanischen Atomtestgelände Punggye-ri zu sehen. Nach Einschätzung südkoreanischer Experten könnte Pjöngjang am oder rund um den 25. April, dem Jahrestag der Gründung der Koreanischen Volksarmee, eine Militärparade abhalten oder einen neuen Waffentest vornehmen.
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