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Öl und Gas um 50 Prozent teurer erwartet

Greenpeace erwartet deutlich höhere deutsche Zahlungen für Energie aus Russland

Laut Berechnungen der Umweltorganisation Greenpeace drohen die deutschen Zahlungen für Energielieferungen aus Russland in diesem Jahr deutlich zu steigen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstagsausgabe) unter Verweis auf die Greenpeace-Studie berichtete, könnte sich die Gesamtsumme für Öl und Gas auf fast 32 Milliarden Euro erhöhen. Im Vorjahr hatten die Kosten der Energieimporte aus Russland demnach bei etwa 20 Milliarden Euro gelegen.

Weitere Einzelheiten aus der Studie, so etwa zu den Gründen für den starken Anstieg, nannte die "Süddeutsche" in ihrer Vorabmeldung vom Montag nicht. Generell sind die Weltmarktpreise für Erdöl und Erdgas in den vergangenen Wochen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und einer allgemeinen angespannten Marktlage stark gestiegen. Dies gilt vor allem für den Erdgaspreis.

Wie die Tageszeitung unter Verweis auf die Greenpeace-Studie weiter berichtete, droht sich der Gesamtgegenwert der Erdgaslieferungen aus Russland von 8,8 Milliarden Euro im Vorjahr auf nunmehr 17,6 Milliarden Euro zu verdoppeln. Der Wert der russischen Erdölimporte nach Deutschland könnten sich im Vergleich zum Vorjahr 2020 nicht ganz so stark von 11,4 Milliarden Euro auf 14,3 Milliarden Euro erhöhen. Insgesamt wäre die Jahresrechnung demnach so hoch wie lange nicht mehr.

Deutschland deckt einen großen Teil seines Erdöl- und vor allem Erdgasbedarfs aus russischen Quellen. Das spielt eine entscheidende Rolle bei der Debatte über ein Energieembargo als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Bundesregierung will die Abhängigkeit schnellstmöglich reduzieren. Ein sofortiger Stopp wäre nach ihrer Auffassung aber volkswirtschaftlich verheerend.

Greenpeace brachte laut "Süddeutscher Zeitung" als Alternative zu einem Energieembargo eine Teil-Pfändung der russischer Erlöse aus dem Öl- und Gasexport ins Spiel. Die Bundesregierung könne einen Teil durch andere Sanktionsinstrumente abschöpfen, zitierte sie Studienautor Mauricio Vargas. Diese "Friedensabgabe" könne für den Wiederaufbau der Ukraine, den Ausbau erneuerbaren Energien oder die Entlastung der Bürgerinnen und Bürger von den hohen Energiepreisen genutzt werden.

bro/cne


© Agence France-Presse