Den dritten Tag in Folge können die Menschen in den
umkämpften und belagerten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine nicht über
organisierte Fluchtkorridore fliehen. Es sei keine Einigung mit der russischen
Seite erzielt worden, teilte die stellvertretende ukrainische
Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk am Dienstag im Messengerdienst Telegram
mit. Der Donbass werde weiterhin intensiv bombardiert und in der eingekesselten
Stadt Mariupol "weigern sich die Russen, einen Korridor für die Ausreise
von Zivilisten in Richtung Berdjansk zu öffnen".
Die "schwierigen Gespräche über humanitäre Korridore" in den Regionen Cherson im Süden und Charkiw im Osten würden allerdings fortgesetzt. Kiew musste die Evakuierung über Fluchtkorridore bereits mehrmals unterbrechen, seit Sonntag sind die Versuche vollends zum Erliegen gekommen.
Die ukrainischen Behörden haben die Menschen in der südöstlichen Donbass-Region aufgefordert, nach Westen zu fliehen, um der groß angelegten russischen Offensive zur Einnahme der Region zu entgehen. Diese ist nach Angaben Kiews am Montag von den russischen Truppen gestartet worden.
Angesichts der Lage findet erneut ein virtuelles Treffen zwischen den USA undanderen Partnern statt. An diesem wird auch US-Präsident Joe Biden teilnehmen, wie das Weiße Haus am Montag bekanntgab.
Biden werde "mit den Verbündeten und Partnern" der USA, deren Liste nicht bekannt gegeben wurde, über die "anhaltende Unterstützung für die Ukraine und die Bemühungen, Russland zur Rechenschaft zu ziehen" sprechen, sagte ein Mitarbeiter des Weißen Hauses der Nachrichtenagentur AFP.
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