Die durchschnittliche Inflationsrate für alle Haushalte lag im März bei 7,3 Prozent, im Februar hatte sie noch 5,1 Prozent betragen. Damit stieg die Inflationsrate wegen des Ukraine-Kriegs so stark wie seit rund 40 Jahren nicht mehr.
Ärmere Haushalte waren laut Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung insbesondere deshalb stärker betroffen, weil ein größerer Anteil ihrer Ausgaben auf Produkte entfällt, die besonders stark von der Inflation betroffen sind - insbesondere Haushaltsenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel. Laut Studie entfielen bei einer Familie mit zwei Kindern und niedrigem Einkommen im März 5,9 Prozentpunkte der haushaltsspezifischen Inflationsrate von 7,9 auf diese Produkte. Bei einem Single-Haushalt waren es hingegen nur 3,3 Prozentpunkte der sechsprozentigen individuellen Inflation.
Aus den Zahlen lasse sich schlussfolgern, "dass Haushalte mit geringeren Einkommen durch den Preisanstieg bei Haushaltsenergie überproportional belastet sind und auch die Verteuerung der Nahrungsmittel stärker spüren". Der Abstand zwischen der haushaltsspezifisch höchsten und niedrigsten Inflationsrate stieg im März auf 1,9 Prozentpunkte - im Februar hatte die Spreizung noch 0,8 Prozentpunkte betragen.
Dieser Trend könnte sich laut IMK noch weiter verschärfen: Nicht alle Energiepreissteigerungen seien bereits an die privaten Haushalte weitergegeben worden, auch die Lebensmittelpreise auf den Weltmärkten seien weiter "kräftig gestiegen".
Die Entlastungspakete der Bundesregierung bewerteten die IMK-Experten positiv. Die Maßnahmen dürften "die zu erwartenden Belastungen durch die über dem Inflationsziel der EZB liegende Teuerung weitgehend sozial ausgewogen und zu einem erheblichen Teil" auffangen, urteilten die Forscher.
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