Lindner zeigte in seiner Rede Unverständnis an der Kritik der Union, die dem Bundeskanzler zu große Zögerlichkeit etwa in der Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine vorwirft und dazu einen Antrag im Bundestag einbringen will. Der CDU/CSU gehe es offenkundig darum, "die Regierungskoalition in Schwierigkeiten zu bringen und die Regierung zu destabilisieren", sagte der FDP-Chef. "In Zeiten von Krieg in Europa habe ich für diese Form von parteipolitischen Manövern kein Verständnis."
Lindner ging in seiner Rede nicht darauf ein, dass die Kritik an Scholz' Ukraine-Politik auch von Politikerinnen und Politikern der FDP und des dritten Koalitionspartners, der Grünen, geäußert wurde.
Der FDP-Chef legte in seinen Äußerungen ein Bekenntnis zur Lieferung schwerer Waffen ab - über einen entsprechenden Antrag des Parteivorstands sollten die Delegierten am Nachmittag diskutieren und abstimmen. Bei den Waffenlieferungen gebe es allerdings zwei "Grenzen", sagte der FDP-Chef. Sie dürften weder "unsere eigene Sicherheit" noch die "Verteidigungsfähigkeit des Territoriums der Nato" gefährden. Lindner räumte ein: "Dies limitiert unsere Möglichkeiten."
Deutschland werde aber alles in seiner Macht Stehende tun, um dieses Ziel zu erreichen: "Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen, und die Ukraine wird diesen Krieg gewinnen."
Lindner war dem Präsenzparteitag in Berlin aus Washington zugeschaltet. Er konnte nicht persönlich teilnehmen, weil er vor wenigen Tagen bei einem USA-Besuch positiv auf das Coronavirus getestet wurde.
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