Zum Abschluss des Kreuzverhörs von Hollywood-Star Johnny Depp im Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard haben die Anwälte der Schauspielerin Tonaufnahmen von hitzigen Auseinandersetzungen des Ex-Ehepaars vorgespielt. "Halt die Klappe, Fettarsch", sagt der "Fluch der Karibik"-Star in einer der Aufnahmen, die am Montag den Geschworenen in Fairfax vorgespielt wurden, zu Heard. In einer anderen Aufnahme wirft Heard ihrem Ex-Mann vor, sie "krankenhausreif geschlagen" zu haben.
Depp bestreitet, Heard jemals körperlich misshandelt zu haben. Er weist auch Vorwürfe von Heards Anwälten zurück, sich unter Alkohol- und Drogeneinfluss in ein gewalttätiges "Monster" verwandelt zu haben. "Wenn irgendjemand zu irgendeinem Zeitpunkt in meinem Leben ein Problem mit meinem Alkoholkonsum hatte, dann ich selbst", sagte der Schauspieler. "Der einzige Menschen, den ich in meinem Leben missbraucht habe, bin ich selbst."
Im Prozess verlesene Handynachrichten, in denen er über Heard herzog und mutmaßlich ihren Tod herbeisehnte, versuchte Depp vor Gericht zu verharmlosen. "Das ist einfach respektloser und abstrakter Humor", sagte der Schauspieler. Er schäme sich dafür, dass seine Worte nun vor der ganzen Welt ausgebreitet würden.
Depp hat Heard, mit der er von 2015 bis 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar (46 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Grund ist ein Beitrag Heards für die Zeitung "Washington Post" von Ende 2018, in dem die heute 35-Jährige sich als Opfer von häuslicher Gewalt bezeichnete.
Die Schauspielerin nannte ihren Ex-Mann dabei zwar nicht namentlich. Depp argumentiert aber, ihm werde implizit häusliche Gewalt unterstellt, zumal Heard ihn schon 2016 öffentlich eines tätlichen Angriffs bezichtigt hatte. Die aus Filmen wie "Aquaman" und "The Danish Girl" bekannte Heard hat mit einer Gegenklage reagiert. Sie verlangt von Depp 100 Millionen Dollar Schadenersatz und wirft ihm "ungezügelte physische Gewalt" vor.
In dem Prozess werden noch zahlreiche Zeugen aussagen, unter ihnen auch der Schauspieler James Franco und Tesla-Gründer Elon Musk.
mid/bfi
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